Firmengruppe
Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr

Umsatz in Mio. €

von 561

- 9,1%

Investitionen in Mio. €

von 95

+ 32,6%

Beschäftigte

von 2.613

+ 0,7%

Umsatzanteile nach Absatzregionen

  • 61,9%

    Europäische Union

  • 11,8%

    Nicht-EU-Länder

  • 10,4%

    Nordamerika

  • 1,2%

    Mittel- und Südamerika

  • 5,7%

    Asien und Ozeanien

  • 9,0%

    Afrika / Naher und Mittlerer Osten

Schwierige Umstände in Europa

Die globale Bauproduktion steigt und der weltweite Bausektor zeigt sich trotz hoher Inflation und restriktiver Geldpolitik widerstandsfähig. Jedoch ist die Bauproduktion in der für das Produktsegment wichtigsten Absatzregion Europa rückläufig, was am stärksten die fortgeschrittenen Volkswirtschaften und speziell den Bereich Wohnungsbau betrifft. Dieser Einbruch der Bauwirtschaft in Europa sowie die Unsicherheit hinsichtlich der Entwicklung von Materialkosten und Zinsen machen sich in der Auftragslage bemerkbar.

In der Europäischen Union, der Hauptabsatzregion des Produktsegments, waren deutliche Umsatzrückgänge zu verzeichnen, insbesondere in Deutschland, Belgien und Frankreich. Auch die Nicht-EU-Länder konnten das Vorjahresniveau nicht halten. Erfreulich entwickelten sich dagegen die Geschäfte in den Absatzregionen Nord-, Mittel- und Südamerika und Afrika / Naher und Mittlerer Osten. Die Märkte in den USA und Ägypten hoben sich besonders hervor. In der Absatzregion Asien und Ozeanien waren Umsatzrückgänge zu verzeichnen, vor allem in Indien, Australien und Hongkong.

Im Produktsegment entwickelte sich der Bereich Mobilbaukrane sehr erfreulich. Diese lassen sich auf Baustellen flexibel elektrisch und emissionsarm betreiben, zum Beispiel mit Baustellenstrom oder dem Liduro Power Port. Ein solches Hybrid Power Concept beinhaltet der optimierte MK 140-5.1, den Liebherr erstmals im Jahr 2024 ausliefern wird.

Innovationen und Forschung im Fokus

Das vergangene Geschäftsjahr stand auch im Zeichen der Entwicklungsarbeit neuer Produktplattformen. Eine wegweisende Entwicklung ist das „Tower Crane Operating System 2“, das eine fortschrittliche Steuerung für viele Schnelleinsatzkrane bieten wird. Bei der Entwicklung der verschiedenen Konzepte spielt die aktive Vernetzung mit renommierten Forschungseinrichtungen eine zentrale Rolle. Die Forschungsaktivitäten reichen von Grundlagenarbeiten zur Vernetzung von Baumaschinen bis hin zu Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz von Turmdrehkranen.

In einem Bauprojekt der Netze BW in Schemmerberg (Deutschland) präsentierte die Firmengruppe zahlreiche alternativ angetriebene Maschinen. Hierbei kam auch der elektrisch betreibbare Mobilbaukran MK73-3.1 zum Einsatz. Der Dreiachser ist kompakt und wendig und kann so äußerst schnell und flexibel besonders innerhalb bereits bebauter Gebiete eingesetzt werden. Der Kran ist innerhalb von zehn Minuten einsatzbereit und kann entweder mit Baustellenstrom oder über sein integriertes Stromaggregat versorgt werden.

Ein weiteres herausragendes Projekt im vergangenen Geschäftsjahr war die Beteiligung von zwei Verstellauslegerkranen, einem 280HC-L12/24 und einem 542 HC-L18/36, am Bau des höchsten Wohngebäudes Neuseelands. Die Liebherr-Projektabteilung Tower Crane Solutions unterstützte den Bau des Wolkenkratzers „Seascape“ durch die Konzeption eines effizienten Klettervorgangs für beide Krane. Nach der Fertigstellung im Jahr 2024 wird das Gebäude mit 52 Stockwerken und einer Höhe von 187m die Skyline von Auckland (Neuseeland) prägen.

Angesichts des schwierigen Marktumfeldes erwartet Liebherr im kommenden Geschäftsjahr für das Produktsegment erneut einen Umsatzrückgang.

Turmdrehkrane

Im Produktsegment Turmdrehkrane erzielte Liebherr einen Umsatz von 510 Mio. €, was einem Rückgang um 51 Mio. € oder 9,1 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.