Mobil- und Raupenkrane

3 Minuten | Magazin 02/2019

Expertentipp: Die Ferndiagnose

Seit vielen Jahren beschäftigt sich Christian Gumper, Mitarbeiter des Customer Service bei Liebherr in Ehingen, mit dem Thema Kran-Ferndiagnose. Er weiß, wie Kranbetreiber bares Geld sparen können – wenn sie sich vom Liebherr-Kundendienst „in die Karten schauen lassen“.

Christian Gumper - Mitarbeiter Customer Service bei Liebherr in Ehingen

Sparen Sie mit der Liebherr-Ferndiagnose

Manchmal ist es nur eine Kleinigkeit, aber der Kran kann nicht arbeiten. Nun soll der Fehler natürlich möglichst schnell gefunden werden. Unsere lokale Serviceniederlassung oder meine Kollegen im After Sales können sofort einen Servicemonteur losschicken, doch das kostet Zeit und Geld. Schneller und einfacher geht es mit der Kranferndiagnose. Vom Büro aus verbindet sich der Servicemitarbeiter über Mobiltelefontechnologie mit der Kransteuerung. Er sieht genau das, was er vor Ort auch sehen würde. Auch unsere älteren Krane mit LICCON1-Steuerung haben bereits ein Testsystem, mit dem sich Störungen schnell lokalisieren und am Bildschirm anzeigen lassen. Hier werden Fehlercodes und -beschreibungen angezeigt und Funktionen sowie Zuordnungen von Sensoren und Aktoren visualisiert. Mit der neueren LICCON2-Steuerung wurden die Diagnosemöglichkeiten noch weiter verbessert.

Weltweite Unterstützung mit der Liebherr-Ferndiagnose

Was haben Sie davon? In vielen Fällen reicht ein Tipp des Serviceexperten an den Kranfahrer, der kleinere Störungen sofort auf der Baustelle beheben kann. Wird ein Ersatzteil benötigt, kann das richtige Teil sofort auf den Weg geschickt werden. Bei größeren Problemen muss dann vielleicht doch ein Servicemonteur losgeschickt werden. Dann weiß er jedoch bereits, um welche Störung es sich handelt. Er kann sich entsprechend vorbereiten und sofort die benötigten Ersatzteile mitbringen. In Ausnahmefällen treten Probleme auf, wenn die lokale Service-Niederlassung Unterstützung durch die Experten des Herstellers in Ehingen benötigt. Aber auch dann hat die Ferndiagnose Vorteile, denn für das Finden und Beheben des Fehlers wird viel weniger Zeit benötigt. Über viele Jahre haben wir für die Ferndiagnose die GSM-Technologie eingesetzt, die Stand der Technik war. In zahlreichen Ländern hat sie aber leider schlecht oder gar nicht funktioniert. Daher haben wir das System optimiert. Die Datenübertragung ist jetzt über eine verschlüsselte Mobilfunkverbindung weltweit möglich. Bei einer Vielzahl von Typen des aktuellen Kranprogramms ist das neue System bereits integriert.

Welche Vorteile bringt die Ferndiagnose?

• Reduzierung der Standzeit bei einer Störung aufgrund schneller und gezielter Unterstützung durch den weltweiten Liebherr-Kundendienst.

• Verringerung der Kundendienstmonteur-Einsätze durch Unterstützung des Kunden bei der Fehlersuche.

• Unterstützung des lokalen Kundendienstmonteurs bei der Fehlersuche durch Spezialisten der Liebherr-Werk Ehingen GmbH.

• Die Datenübertragung erfolgt über eine verschlüsselte Mobilfunkverbindung.

Was müssen Sie tun, um die Vorteile der Ferndiagnose nutzen zu können?

Bei neueren Kranmodellen mit dem neuen Mobilfunkmodul muss Ihr Kranfahrer nur einen Knopf im Fahrerhaus drücken und die Verbindung zu einem Server bei Liebherr wird für 10 Stunden aufgebaut. Bei älteren Kranmodellen, sogar für solche mit LICCON1-Steuerung, haben wir Nachrüstsätze entwickelt. Lassen Sie sich ein Angebot von Ihrem Servicepartner vor Ort erstellen. Der Einbau lohnt sich, denn die Kosten für die Nachrüstung werden sich sehr schnell amortisieren.

Dieser Artikel erschien im UpLoad Magazin 02 | 2019.

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