Mobil- und Raupenkrane

5 Minuten - Magazin 02 | 2023

Was fehlt im Bild?

Na, was fehlt denn auf dem Foto, das eine künftige Wohnanlage im Großraum von London zeigt?

Zwei LTR 1060 in ungewohnter Mission

Genau! Kein Baukran weit und breit. Zumindest kein Baukran im klassischen Sinn. Stattdessen sind hier zwei unserer kleineren Teleskop-Raupenkrane am Werk. Die beiden Liebherr LTR 1060 arbeiten daran, ein mehrgeschossiges Wohngebäude zu errichten. Wir waren vor Ort und haben uns diesen ungewöhnlichen Einsatz für Sie angeschaut.

Die Mobilität und die umfassenden Einsatzmöglichkeiten sind für Julius Lewis als stellvertretender Bauleiter die entscheidenden Pluspunkte der LTR-Krane, die bei seinem Projekt für raschen Baufortschritt sorgen.

Genau! Kein Baukran weit und breit. Zumindest kein Baukran im klassischen Sinn. Stattdessen sind hier zwei unserer kleineren Teleskop-Raupenkrane am Werk. Die beiden Liebherr LTR 1060 arbeiten daran, ein mehrgeschossiges Wohngebäude zu errichten. Wir waren vor Ort und haben uns diesen ungewöhnlichen Einsatz für Sie angeschaut.

Von Betonarbeiten bis Materialtransport: ein Kran für alle Fälle

„Genau diese Pick-and-Carry-Aufgaben machen unsere LTR-Krane zusätzlich zu ihrer Funktion als Hebezeug so praktisch und vielseitig einsetzbar“, findet Eduard Mincu, Kranfahrer von Q Crane, der einen der beiden LTR 1060 bedient. Seit zehn Jahren ist Eduard in der Kranbranche tätig. Hier auf der Baustelle in Leatherhead musste er vor allem zu Beginn lange Distanzen mit seinem Gefährt zurücklegen. „Anfangs hatten wir Strecken von teilweise über hundert Metern mit Last am Haken. Bei den aktuellen Tätigkeiten im Innenhof müssen wir oft nur zehn oder zwanzig Meter verfahren.“ Heute ist Eduard damit beschäftigt, mit seiner Maschine Schalungsmaterial und Betonfertigteile zu heben, während die zweite Tele-Raupe auf der gegenüberliegenden Seite beim Betonieren zuverlässig für Nachschub sorgt. Den ganzen Tag über treffen Fahrmischer ein, die an der verbliebenen Öffnung zum Atrium des Neubaus den Betonkübel an der Hakenflasche des Krans befüllen. Der LTR 1060 fährt danach bis fast ans andere Ende des Innenhofes und liefert den Werkstoff oben bei den Eisenflechtern ab. Die Decke des dritten Geschosses wird gerade gebaut.

Während ein LTR 1060 eine Geschossdecke betoniert, hat der zweite Raupenkran Gerüst-Elemente am Haken. Im Hintergrund ist die Lagerfläche zu sehen, von der aus die beiden Krane Material zur Baustelle transportieren.

Zufrieden schaut Julius Lewis auf seinen schnell wachsenden Betonbau. Er arbeitet für Watkin Jones plc, ein großes britisches Bauunternehmen, das sich zudem auf die Vermietung von Wohnungen spezialisiert hat. Bei dem Projekt in Leatherhead ist Lewis stellvertretender Bauleiter. „Mit den universell einsetzbaren Kranen kommen wir ziemlich gut voran. Die Ausmaße des Areals sind gewaltig: Wir bauen hier 214 Apartments auf vier Geschossen. Normalerweise hätten wir zwei oder drei Turmdrehkrane benötigt, um jede Stelle der gesamten Fläche problemlos zu erreichen“, berichtet er. „Die Baukrane hätten wir aber zu einem sehr frühen Zeitpunkt aufbauen müssen und erst nach Abschluss des Projekts demontieren können. Die kleinen, beweglichen Raupenkrane bieten uns hier die größere Flexibilität, auch weil sie an jede Stelle auf dem Gelände fahren können. Sämtliches Material muss vom Lagerplatz zur Baustelle transportiert werden. Für dieses Projekt sind das absolut die geeigneten Maschinen.“

Ziemlich happy - Kranfahrer Eduard Mincu

"I love the LTR“

Ähnlich sieht das sein Chef und Projektleiter Ian Kelly: „In erster Linie werden die LTR 1060 aufgrund ihrer hohen Mobilität eingesetzt, aber auch um die Kosten für die Kranarbeiten im Griff zu haben. Die eingesparten Turmdrehkrane hätten hier aus logistischen Gründen sehr lange Zeit ungenutzt herumgestanden. Die Raupenkrane benötigen wir nur so lange, bis der Betonbau steht. Danach sind sie wieder weg.“ Kelly will diesen Krantyp auch künftig nutzen. „Es ist das erste Mal, dass ich auf diese Art mit Raupenkranen arbeite. Aufgrund der Erfahrungen hier und der Vorzüge gegenüber Turmdrehkranen würde ich sie bei ähnlichen Projekten aber auf jeden Fall wieder einsetzen.“

Lassen wir zum Schluss noch einmal Eduard Mincu, unseren Kranfahrer, zu Wort kommen: „Ich habe schon mit vielen Kranen auch anderer Hersteller gearbeitet. Aber der LTR ist ganz klar mein Favorit. Die vielfältigen Möglichkeiten über die Steuerungsprogramme machen den Kran sehr komfortabel. Egal, ob für Hübe oder beim Materialtransport: Die kleine Maschine bietet super Werte hinsichtlich Reichweite und Traglast. Und das sogar bei Steigungen bis zu vier Grad. Das ist wirklich außergewöhnlich. Aber eben auch außergewöhnlich praktisch“, findet Eduard und setzt hinzu: „I love the LTR.“ Über seine spontane Liebeserklärung muss er dann doch herzhaft lachen.

Dieser Artikel erschien im UpLoad Magazin 02 | 2023.

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