
Auf Umwegen zum Traumjob
Leon Proskawetz fühlt sich in seiner Ausbildung als Mechatroniker bei Liebherr Rostock endlich angekommen. Zuvor hat er bereits einige berufliche Erfahrungen gesammelt, außerdem je einmal Ausbildung und duales Studium abgebrochen.
Am 2. September 2024 begrüßte Liebherr Rostock genau 50 neue Azubis im Überseehafen, die gespannt auf den Beginn eines neuen Lebensabschnitts blicken. Mit dabei ist auch Leon Proskawetz, der beim Kranbauer eine Ausbildung zum Mechatroniker macht.
Der 25-jährige Dresdner blickt im Gegensatz zu den meisten Mit-Auszubildenden, die zum Teil neun Jahre jünger sind, schon auf einige beruflichen Erfahrungen zurück. Dass ungeplante Wege auch zum Traumjob führen könnten, verdeutlicht Leons Werdegang eindrucksvoll.
Nach der 10. Klasse beginnt Leon in seiner Heimatstadt zunächst eine Ausbildung zum Augenoptiker, die er jedoch im dritten Lehrjahr abbricht. „Ich befand mich zu dem Zeitpunkt in meiner wilden Jugendphase und habe wahrscheinlich nicht jede berufliche Entscheidung und die Konsequenzen reiflich überlegt“, berichtet Leon rückblickend mit einem Augenzwinkern. Ein Bekannter vermittelt ihm einen Minijob bei einer Bäckerei, wo er auf 450 EUR-Basis Brötchen ausliefert. Seine Chefin bietet ihm an, eine Ausbildung als Fachmann für Systemgastronomie zu machen und Leon sieht die Chance, danach direkt sein Fachabitur nachzuholen. „Ich habe mich schon in meiner Jugend sehr für Autos und Technik begeistert. Daher war es mein mittelfristiges Ziel, Maschinenbau zu studieren.“

Von Dresden über den Bodensee nach Rostock. Leon Proskawetz hat mit seinen 25 Jahren schon mehr Stationen im Lebenslauf als viele seiner Mit-Auszubildenden.
Praxisnah und abwechslungsreich soll die neue Herausforderung sein, am liebsten in der Industrie. „Meine beiden Ex-Kommilitonen haben mir dann empfohlen, mich bei Liebherr zu bewerben.“ Leon recherchiert deutschlandweit die Liebherr-Stellenausschreibungen und richtet seinen Blick familienbedingt auch Richtung Norden. „Meine Mutter kommt gebürtig von der Ostsee. Nachdem meine Geschwister und ich von zuhause ausgezogen sind, haben meine Eltern ihren Wohnsitz von Dresden nach Wismar verlegt.“ Schnell wird er auf den Standort Rostock aufmerksam und sieht, dass noch Ausbildungsplätze für das Jahr 2024 frei sind. „Als ich dann von der Ausbildung zum Mechatroniker gelesen habe, dachte ich nur: Jackpot! Spannende Bereiche wie Mechanik, Hydraulik, Informatik und die Perspektive auf Auslandseinsätze nach der Ausbildung. Das klingt nach einem Traumjob!“ Leon greift sofort zum Handy und telefoniert lange mit Liebherr-Ausbildungsleiter Manfred Wanitschke. „Danach war meine Begeisterung und mein Wunsch, bei Liebherr Rostock mit der Ausbildung anzufangen, nochmal um einiges größer!“ Die Wochen bis zum Vorstellungsgespräch ziehen sich gefühlt ewig hin, doch auch dieser Termin verläuft positiv und Leon erhält drei Tage später die Zusage. Seit knapp vier Wochen ist er nun Teil der Liebherr-Familie. Sein erster Eindruck? „Ich bin stark beeindruckt von der Wertschätzung und Professionalität, mit der die Auszubildenden hier aufgenommen werden. Die Willkommenswoche mit dem Outdoor-Camp haben mir sehr gefallen. Ich habe mit meinen 25 Jahren durch zwei Ausbildungen, duales Studium und Nebenjobs schon einige Arbeitgeber kennengelernt und kann daher vielleicht auch etwas besser als meinen jüngeren Azubi-Kollegen einordnen, dass das hier schon außergewöhnlich gute Voraussetzungen und Bedingungen für eine Ausbildung sind“, ist sich Leon sicher.
Für Liebherr-Ausbildungsleiter Wanitschke spielt das Alter im Auswahlprozess keine Rolle: „Bei uns haben auch schon gestandene Familienväter ihre Ausbildung begonnen und sind heute immer noch für uns tätig. Es ist nie zu spät, das zu erlernen, was einem Spaß macht. Gerade Studienabbrechern und denjenigen, die sich beruflich nochmal ganz neu orientieren möchten, stehen wir daher absolut offen gegenüber“, unterstreicht Wanitschke.

Mechanik, Hydraulik, Informatik und die Perspektive auf Auslandseinsätze – für Leon Proskawetz ein Traumjob.
Und wie steht es um Leons Zukunftspläne? „Nach der Ausbildung möchte ich bei Liebherr gern als Auslandsmonteur arbeiten. Perspektivisch reizt mich auch eine Weiterbildung zum Industrietechniker oder Meister. Oder die Arbeit mit jungen Menschen als Ausbilder.“ Bei Liebherr Rostock stehen ihm jedenfalls viele Möglichkeiten zur Weiterentwicklung offen. Doch bevor es soweit ist, möchte Leon erstmal seine mittlerweile dritte Ausbildung erfolgreich absolvieren. „Ich fühle mich bei Liebherr jetzt schon super wohl und sehe meine Zukunft eindeutig hier“, sagt er und klingt dabei so überzeugt wie selten zuvor.