Ein Neuer bei den Teleskop-Raupenkranen: der LTR 1150

Raupenketten quälen sich durch nassen Matsch, Steine knarzen, zähe Erdklumpen fallen aus den Bodenplatten – langsam, aber kontinuierlich bewegt sich der Raupenkran über den durchnässten Boden. Kameraleute in Gummistiefeln und dicken Jacken stehen in Position. Hochkonzentriert trotzen sie den widrigen Umständen und nehmen eindrucksvolle Filmsequenzen des brandneuen Teleskop-Raupenkrans auf. Das Wetter meint es nicht gut mit uns. Herbstlicher Dauerregen sorgt für schwierige Film- und Fotoaufnahmen. Dennoch möchten wir die wichtigsten Details unseres neuen Schmuckstücks in der Teleskop-Raupenkranpalette für Sie und die ganze Kranwelt aufzeichnen.

Für den Neukran stellt das Wetter kein Problem dar. Er fühlt sich bei jeder Witterungslage und in jedem Gelände wohl. Patrik Braig sitzt am Steuer des Raupenkrans. Das ist sein Metier, hier fühlt er sich zuhause. Jeder Knopf und Schalthebel ist ihm vertraut. Er arbeitet schon beinahe 20 Jahre bei Liebherr in Ehingen. An seinem Arbeitsplatz auf der Kranabnahme gilt er als Experte für Teleskop-Raupenkrane. Er kennt die Anwendungen, für die diese Krane genutzt werden. Er kennt die Vorzüge und die Entwicklung der Liebherr-Kranreihe und freut sich über den aktuellen Zuwachs: „Ich habe von Kranbetreibern oftmals mitbekommen, dass der LTR 1100 für viele Einsätze etwas zu schwach ist, während der LTR 1220 zu groß und überdimensioniert ist. In der 150-Tonnen-Klasse fehlte dem Markt bisher ein guter Teleskop-Raupenkran.“

Transportwunder mit Kraft und Finesse

Mit dem neuen LTR 1150 hat Liebherr einen Teleskop-Raupenkran der Extraklasse entwickelt – und zwar in vielerlei Hinsicht: Mit 150 Tonnen maximaler Tragkraft positioniert er sich genau zwischen dem LTR 1100 und dem LTR 1220. Und obwohl der neue Kran rund 50 Prozent höhere Tragkräfte als der LTR 1100 bietet, lässt er sich genauso einfach und wirtschaftlich transportieren wie der 100-Tonner. „Wir transportieren den LTR 1150 komplett mit Raupenträgern bei 60 Tonnen Gesamtgewicht und nur 3,5 Meter Breite oder optional ohne Raupenträger bei nur 38 Tonnen Gesamtgewicht. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal des Neukrans und ein riesiger Vorteil“, erklärt Patrik und führt aus: „Für geringere Transportgewichte und -größen kann der Kran einfach und schnell demontiert werden. Dafür haben wir eine neue Abstützautomatik entwickelt. Damit wird das Abstützen auf den notwendigen Jack-Up-Zylindern noch einfacher und sicherer. Anschließend baut der Kran die Raupen selbst ab.“ Die beiden Raupenträger mit je elf Tonnen können dann gemeinsam auf einem Standard-Sattelauflieger bei 2,55 Metern Breite transportiert werden, während das Grundgerät nur noch bei 38 Tonnen und drei Metern Breite liegt.

Stimmiges Gesamtkonzept

„VarioBase® kannte ich schon von einigen LTM-Kranen, die ich geprüft habe. Das System ist beeindruckend und ich hätte anfangs nicht gedacht, dass wir es in ähnlicher Art und Weise auch in einen Teleskop-Raupenkran integrieren können“, erinnert sich Patrik. Die Kollegen aus der Steuerung haben aber wahre Arbeit geleistet und quasi ein eigenes VarioBase®-System für den neuen LTR entwickelt: In Abhängigkeit von der festen Spurbreite und dem variablen Drehwinkel wird in Echtzeit die bestmögliche Traglast ermittelt. Dabei ergeben sich die größten Traglastvorteile bei Hüben über die Raupenecken, insbesondere bei reduzierten Spurbreiten. „Jetzt habe ich VarioBase® auch auf ‚meinem‘ Kran und es macht richtig Spaß damit zu arbeiten.

Patrik Braig - Kranabnahme
Patrik Braig - Kranabnahme

Beim LTR ist ein zusätzlicher Vorteil, dass man das, was am Haken hängt, auch verfahren kann – und jetzt auch so richtig schwere Lasten, die wir über die Raupenecken heben. Eine super Sache!“ Patrik merkt man die Begeisterung richtig an. VarioBase® steht für die maximale Spurbreite von 5,8 Metern, die reduzierte Breite von 5,0 Metern und die schmale Spur von 3,5 Metern zur Verfügung. Durch die Pick & Carry-Möglichkeit kann der neue LTR 1150 perfekt als Hilfskran bei der Montage von Windkraftanlagen eingesetzt werden sowie beispielsweise im Baugewerbe, wo viele Hübe an unterschiedlichen Stellen ausgeführt werden müssen.

Hier wurde das Beste vom LTR 1100 und LTR 1220 in einen Kran gepackt. Die Arbeit mit dem LTR 1150 macht Spaß, er ist kompakt, stark und einfach aufzubauen.

Patrik Braig Kranabnahme

Patrik kennt sich aufgrund seiner täglichen Arbeit bestens mit den praktischen Funktionalitäten aus: Welche Handgriffe und Funktionen sind für eine sichere und komfortable Arbeit hilfreich? Welche Arbeitsabläufe sind sinnvoll? Wie gehen die Tätigkeiten am besten von der Hand? Er wird nun den Prototyp auf Herz und Nieren testen und im Teamwork mit den Spezialisten anderer Abteilungen dem 150-Tonner den letzten Feinschliff verpassen.

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Dieser Artikel erschien im UpLoad Magazin 01 | 2024.

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