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Könige der Insel

Tempel, Altäre, Heiligtümer – die alten Griechen gelten als die Baumeister ihrer Zeit. Trotz fehlender technischer Hilfsmittel errichteten sie bereits damals majestätische Bauwerke, welche auch heute noch ihresgleichen suchen: Die Akropolis in Athen, der Koloss von Rhodos und der Palast von Knossos auf Kreta sind nur drei der insgesamt 18 UNESCO-Welterbestätten Griechenlands. Und auch tausende Jahre später sorgt ein kleines griechisches Familienunternehmen dafür, dass diese Bau-Kultur aufrechterhalten wird.

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Aller Anfang ist schwer

Die Brüder Manolis und Spiros Marnelakis zogen los, um ihren Traum zu verwirklichen. In ihren Taschen: ein kleines Startkapital und eine große Vision – das größte Schwertransportunternehmen Kretas zu werden. Zweifler gab es viele, doch die Brüder waren überzeugt von ihrem Plan.

„Das ist doch verrückt!“, bekam Manolis Marnelakis zu hören, als er vor rund 35 Jahren beschloss, einen gebrauchten Liebherr-Kran nach Kreta zu holen. Die Kritiker waren damals aber noch sein geringstes Problem. Denn: Wie sollte er dieses tonnenschwere Gerät von Ehingen bis auf die griechische Insel transportieren? Manolis fackelte nicht lange, heuerte einen Fahrer an, der eigentlich Kühltransporte steuerte, und legte mit ihm zusammen die über 2.600 km lange Strecke nach Kreta zurück.

Diese Abenteuerreise schweißte Manolis und Fahrer Georgos zusammen. Heute sind sie gute Freunde, die sich noch oft bei einem Kaffee an ihre nervenaufreibende Tour zurückerinnern. Mit dem LT 1030 ging es damals über München nach Ancona an der italienischen Adriaküste und von dort aus mit der Fähre weiter. Manolis‘ Bruder Spiros koordinierte die Reise und nahm den Kran am Hafen von Souda in Empfang. Die letzten Kilometer zum Firmensitz nach Chania auf Kreta waren dann für alle ein Kinderspiel.

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Ende gut, alles gut?

Doch nach der nervenaufreibenden Tour der Männer wartete daheim auf Kreta – vorerst – kein Happy End. Niemand auf der Insel hatte je so eine Riesenmaschine gesehen und auch konkrete Aufträge gab es für die Brüder erstmal nicht. Spiros erinnert sich: „Die Leute haben mich gefragt, was ich mit so einem Monstrum vorhabe“. Selbstbewusst antwortete er den Inselbewohnern dann: „Ich werde damit Wohnhäuser anheben und sie von einem Ort zum anderen versetzen.“ Die Reaktion darauf: Ein herzhaftes Lachen.

In Wirklichkeit lief das Geschäft der Brüder jedoch langsam an, ihnen fehlte schlicht die Erfahrung mit dem neuen Kran. Als sich die Neuigkeit über die riesige Maschine auf der Insel aber erst einmal herumgesprochen hatte, kamen auch die Aufträge – und mit ihnen wuchs das Know-how der Beiden. Heute verfügt das Unternehmen über fünf Liebherr Teleskop-Mobilkrane sowie sieben LKW-Ladekrane und beschäftigt zwölf Mitarbeiter.

Und die Handys der Brüder stehen selten still. Ihr Hauptgeschäft: Die Instandhaltung von Windkraftanlagen auf Kreta, auf anderen Inseln und dem griechischen Festland. Außerdem kommt die Flotte bei der Erweiterung des Autobahnnetzes und im hiesigen Hafen zum Einsatz – oft auch ziemlich spontan. Vom Anruf bis zum Einsatz vergehen hier manchmal nur wenige Minuten. Und auch Manolis Söhne Babis, Nikos und Theo packen mittlerweile im Familienbetrieb mit an – Kranfahren wurde ihnen praktisch in die Wiege gelegt.

Der Neue

Mit der nächsten Generation zieht im Familienunternehmen auch ein neuer Kran ein: der LTM 1230-5.1. Spiros fuhr mit seinem 14-jährigen Sohn Jorgis extra nach Ehingen, um den Neuen auszusuchen. Einzige Herausforderung: Den LTM 1230-5.1 gab es damals nur auf dem Papier. Trotzdem: Die Marnelakis-Brüder und ihre Söhne waren schnell davon überzeugt, dass dieser Mobilkran den optimalen Ersatz für den in die Jahre gekommenen LT 1030 ist.

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Ein Kran für alle Fälle

Als eines der ersten weltweit ausgelieferten Modelle verschiffte Liebherr den LTM 1230-5.1 nach Kreta. Hier warten extrem schwierige Bedingungen auf den neuen Familienkran: schmale Olivenhaine, steile Weinberghänge, tiefe Schluchten und felsige Hochebenen. Die Straßen: abschüssig und eng, die Brücken: teilweise alt und marode. Im Sommer kommt noch der Tourismus hinzu, welcher die Fahrt auf Kretas Straßen zusätzlich erschwert – hier ist Beweglichkeit gefragt. „Der LTM 1230-5.1 ist aufgrund seiner Größe, Kompaktheit und Wendigkeit wie für unsere Insel gemacht.“ Für Babis Marnelakis einer von vielen Gründen warum sich die Familie wieder für einen Liebherr-Kran entschieden hat.

Für Nikos Marnelakis, den jüngsten Sohn und Fahrer des Krans, ist die Wendigkeit des LTM 1230-5.1 entscheidend: „Dank der fünf Achsen und Differentiale mache ich mir keine Sorgen, wohin ich fahren muss oder welche Begebenheiten ich dort vorfinde. Mit der VarioBase sind wir auch auf der Baustelle total flexibel.“ Wann Nikos das erste Mal in einem Kran gesessen ist? „Das muss mit sechs oder sieben Jahren gewesen sein“, erinnert er sich. Es war in jenem sagenumwobenen LT 1030, den sein Vater Manolis einst tausende Kilometer durch Europa nach Kreta geholt hat.

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Ebenfalls fast von Stunde Null mit an Bord: Yannis Liakopoulos. Der Liebherr-Servicepartner gehört fast schon zur Familie. 24 Stunden am Tag erreichbar, besorgt Yannis dem Unternehmen zuverlässig jegliche Ersatzteile binnen 48 Stunden – Insel hin oder her! Für Spiros Marnelakis ist der zuverlässige Service ein ausschlaggebender Grund für den Erfolg von Liebherr. „Mit Yannis verbindet uns mehr als eine geschäftliche Beziehung. Wenn er auf der Insel ist, gehen wir abends oft noch in die Taverne.“ „Das lasse ich mir nicht nehmen, denn die kulinarischen Bedingungen hier auf Kreta sind dafür natürlich ideal“, ergänzt Yannis augenzwinkernd. Auch der Kauf des LTM 1230-5.1 wurde von Yannis Liakopoulos begleitet. Von der ersten „Besichtigung“ auf Papier in Ehingen bis zur Lieferung in den Hafen von Kreta. Ganz wichtig: Alle Fahrer bekommen eine Schulung, ganz egal ob der Kran gebraucht oder neu gekauft wird. Dafür ist extra ein Ausbilder nach Kreta gekommen und hat Nikos und seine Brüder von Alpha bis Omega in den neuen Kran eingewiesen.

Das Erfolgsgeheimnis

Yannis freut sich, dass auch die Nachfolgegeneration auf Liebherr setzt und seine Arbeit Früchte trägt. Nach ihrem eigenen Erfolgsgeheimnis gefragt, überlegen die Brüder Marnelakis kurz. „Die Leute sagen über uns: Wenn Marnelakis das nicht schafft, dann schafft es keiner!“, verrät Spiros nicht ganz ohne Stolz.

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