Mining
Nach einer langjährigen Konsolidierungsphase erholte sich die Mining-Industrie im Jahr 2017. Davon profitierte auch die Sparte Mining, die ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 281 Mio. € oder 44,0 % steigern konnte. Insgesamt erzielte sie Erlöse in Höhe von 919 Mio. €.
Im Aufwärtstrend: Sparte Mining legt beim Umsatz deutlich zu
In 2017 ging es für die internationale Mining-Industrie erstmals seit fünf Jahren wieder aufwärts. Vor dem Hintergrund steigender Rohstoffpreise wuchs auch die Bereitschaft der Branchenunternehmen, in Trucks und Bagger zu investieren. Sie beschafften neue Maschinen und nahmen zwischenzeitlich stillgelegte Geräte wieder in Betrieb. Überdies wurden längst fällige Maschinenüberholungen in Angriff genommen. Insgesamt war ein deutlicher Trend hin zur Neubeschaffung zu beobachten. Bei vielen Investitionen stand die Steigerung der Produktivität im Mittelpunkt – eine deutliche Trendumkehr zu vorigen Jahren, in denen der Fokus jeweils auf der Einsparung von Kosten gelegen hatte.
Aufwärts ging es somit auch bei der Sparte Mining. Sowohl bei den Großhydraulikbaggern als auch bei den Muldenkippern legte sie zweistellig zu, wuchs gar über dem Niveau des Marktes und konnte somit Marktanteile hinzugewinnen. Als bedeutendste Absatzregion erwies sich einmal mehr Fernost / Australien. Hier, wie auch in fast allen weiteren Regionen, verzeichnete die Sparte deutliche Zuwächse. Besonders erfreulich entwickelte sich das Geschäft in wichtigen Einzelmärkten wie Australien, Russland, Indonesien, Südafrika und Kanada.
Neue Muldenkipper erschließen Marktsegmente für Liebherr
Gleich mehrere Meilensteine hat die Sparte im vergangenen Jahr im Produktbereich Muldenkipper erfolgreich bewältigt. So drang sie mit der Auslieferung von fünf T 264 an Kunden in Asien, Russland und Australien erstmals in das Marktsegment der 220-Tonnen-Klasse vor. Eine Premiere feierte auch der neue T 236, der erste Liebherr-Truck der 100-Tonnen-Klasse: Bereits unmittelbar nach dem Abschluss der ersten Test- und Validierungsphase konnte ein erster Vertreter in das österreichische Bergwerk Erzberg ausgeliefert werden, wo er bei Feldtests überzeugen konnte. Der T 236 weist unter anderem, dank des innovativen Elektroantriebs Litronic-Plus-Generation-2, eine besonders gute Bilanz bei den Kosten pro Tonne auf.
Beim T 276, der 290 bis 300 Tonnen Nutzlast bietet, konnte die Sparte die erste Test- und Validierungsphase erfolgreich abschließen. Ende des Jahres bewährte sich der schwere Muldenkipper dann auch auf dem Liebherr-eigenen Testgelände. Wesentliche Fortschritte erzielte die Mining-Sparte überdies bei den Arbeiten an der Produktspezifikation für den T 246 sowie im Rahmen verschiedener Entwicklungsprojekte im Bereich autonomes Fahren.
Fortschritte bei Großhydraulikbaggern und übergreifenden Entwicklungsprojekten
Entwicklungserfolge waren auch bei den Großhydraulikbaggern zu verzeichnen. So überarbeiteten die Ingenieure den R 9100 und den R 9150. Dabei realisierten sie nicht nur eine höhere Produktivität, sondern auch eine perfekte Übereinstimmung mit Muldenkippern mit 60 und 100 Tonnen Nutzlast. Ein weiterer Großhydraulikbagger, der R 9600, wurde als Prototyp montiert und für erste Tests vorbereitet. Übergreifende Entwicklungsprojekte fokussierten die Themenbereiche Energiemanagement und -effizienz, Maschinendiagnostik, Assistenzsysteme, Leichtbau und die Integration der neuen Liebherr-Dieselmotoren der Baureihe D98. Parallel arbeitete die Sparte an der Erweiterung ihres Reman-Programms. Schwerpunkte bildeten dabei unter anderem Fahrwerks-Komponenten und Teile für die Leistungselektronik.
Neue Fertigungstechnik und verbessertes Qualitätsmanagement
Die Sparte investierte in die Optimierung und weitere Automatisierung ihrer Fertigungsanlagen, unter anderem in eine zweite vollständig automatisierte Schweißzelle am Standort Newport News (VA / USA). In Colmar (Frankreich) schuf sie die organisatorischen Voraussetzungen, um im nächsten Jahr mit der Serienfertigung des Muldenkippers T 236 zu beginnen. Im Bereich Qualitätsmanagement wurde unter anderem die Implementierung der neuen ISO 9001:2015-Version vorangetrieben und es startete der Zertifizierungsprozess für mehrere Standorte.
In 2017 ging es für die internationale Mining-Industrie erstmals seit vier Jahren wieder aufwärts.
Positive Aussichten für 2018
Volle Auftragsbücher und ein beträchtlicher Investitionsstau bei den Betreibern von Mining-Geräten lassen die Sparte optimistisch ins Geschäftsjahr 2018 blicken. Vorbehaltlich einer stabilen Entwicklung der Rohstoffpreise rechnet sie mit einem weiteren deutlichen Umsatzwachstum. Die Potenziale, welche die zuletzt entwickelten Produkte im Hinblick auf die Erschließung neuer Marktsegmente eröffnen, stützen diese Erwartung zusätzlich. Auch im Bereich des Ersatzteil- und Service-Geschäfts liegen neue Wachstumschancen.