Starke Winzlinge
25 Millimeter – so groß wie eine Zwei-Euro-Münze: Das ist der Durchmesser der neuen CBN-Schleifscheiben, die von der Liebherr-Verzahntechnik GmbH speziell für die Bearbeitung kritischer Bauteilgeometrien mit geringem Werkzeugauslauf entwickelt wurde.
CBN (Abkürzung für kubisches Bornitrid) ist neben Diamant eines der härtesten Schleifmittel überhaupt. CBNSchleifscheiben eignen sich für höchste Qualitätsanforderungen, denn sie sind abrichtfrei, verschleißfest und hitzebeständig. Für kollisionsbehaftete Verzahnungen mit geringem Werkzeugauslauf hat Liebherr besonders kleine CBN-Schleifscheiben mit einem Durchmesser von nur 25 Millimetern entwickelt. Damit erweitert das Unternehmen die geometrischen Prozessgrenzen für Innen- und Außenverzahnungen mit Störkontur.
CBN-Expertise bei Liebherr
CBN-Schleifscheiben besitzen einen Trägerkörper aus Stahl, der mit CBN-Schleifkörnern galvanisch belegt wird. Der Stahlgrundkörper ist bruchfest und kann mehrmals wiederverwendet werden. Allerdings ist der Herstellungsprozess, gerade im Bereich sehr kleiner Abmessungen, komplex. Mit mehr als 30 Jahren CBN-Expertise verfügt Liebherr über das erforderliche Know-how, um die Schleifscheiben komplett inhouse zu fertigen.
Optimale Auslegung
Je kleiner die Scheiben, desto komplizierter die Herstellung: „In diesem Größenbereich verzeiht der Prozess keine Fehler“, erläutert Haider Arroum, Vertriebsleiter Verzahnungswerkzeuge bei Liebherr. „Hinzu kommt die Auswahl der passenden Körnung, um die gewünschte Oberflächenrauheit des Werkstücks zu realisieren und gleichzeitig möglichst wenig Verschleiß, auch bei hohen Drehzahlen bzw. Schnittgeschwindigkeiten, zu erzeugen.“ Das spezielle Design von Liebherr erlaubt kürzere und wirtschaftlichere Schleifprozesse.
Erfolgreich in der Luftfahrtindustrie
Im Produktbereich Liebherr-Aerospace sind die winzigen Scheiben bereits erfolgreich im Einsatz. Hier werden sie für das Profilschleifen kleiner Zahnräder für Planetengetriebe verwendet. „Dort ist man sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Und wie erwartet waren sowohl die Qualität als auch die Wirtschaftlichkeit hervorragend – gerade in diesem Bereich ein wichtiger Faktor“, so Haider Arroum