Ein knappes Jahr lang war das IJsselmeer (sprich: Eisselmeer) im Norden der Niederlande Schauplatz für einen ungewöhnlichen Einsatz eines LR 11350. Der Raupenkran erbaute von einer mächtigen Hubinsel aus den kompletten Windpark "Westermeerwind". Die Kran-Betreiberfirma Mammoet stellte im Februar fristgerecht die letzte der 48 Siemens-Windkraftanlagen mit einer Nabenhöhe von 95 Metern fertig.
Während der ersten Bauphase von März 2015 an mussten gigantische Gründungspfähle mit fünf Meter Durchmesser 25 Meter in den Boden des Sees getrieben werden. 300 Tonnen Gewicht brachten die bis zu 40 Meter langen Monopiles auf die Waage. Der Liebherr-Raupenkran positionierte diese gewaltigen Rohre exakt bei einer Ausladung von 36 Metern.
Bereits Ende Mai waren sämtliche Gründungs-Rohre gesetzt. Nach dem Einbau der technischen Ausstattung in die Fundamente und der Netzanbindung während der Sommermonate wurde ab September mit der Installation der Turmsegmente, Maschinenhäuser und Rotorsterne der letzte Abschnitt des Projekts in Angriff genommen.
Große Transportpontons, jeweils beladen mit dem zweigeteilten Anlagenturm und einem Maschinenhaus, wurden von Schleppschiffen vom Amsterdamer Hafen zur 60 Kilometer entfernten Baustelle gezogen. Die beiden 50 und 40 Meter hohen Turmstücke wurden dabei aufrecht stehend transportiert, wodurch der LR 11350 ohne Hilfskran die Bauteile anheben und direkt montieren konnte. Mit 150 Tonnen Gewicht war das untere Turmsegment hier der größte Lastfall für den Raupenkran. Für das Anheben und Kippen des Rotorsterns allerdings wurde die Unterstützung durch einen kleinen Schwimmkran erforderlich. Die Rotoren mit einem Durchmesser von 108 Metern waren an der gegenüberliegenden Küste des IJsselmeers fertig montiert und dann auf Lastschiffen angeliefert worden.