Premiere: Erste Liebherr-Kompaktkrane mit Seilausschubtechnik ausgeliefert

Wasel und Felbermayr übernehmen erste Kompaktkrane mit Seilausschubtechnik
Ende 2020 erstmals präsentiert, wurden nun die ersten Geräte ausgeliefert
Seilausschub als neue Alternative für Kranbetreiber, die den Kompaktkran hauptsächlich in Hallen einsetzen

Im Dezember 2020 hat Liebherr erstmals den Kompaktkran LTC 1050-3.1 mit einer zweiten Auslegervariante vorgestellt. Seitdem können Kunden beim Ausleger für den kompakten 50-Tonner wahlweise zwischen der TELEMATIK- und der Seilausschubmechanik wählen. Damit rundet Liebherr das Angebot im Kompaktkransegment ab. Im Oktober wurden nun die ersten Geräte an den Kranverleiher Wasel in Deutschland und den Kranvermieter Felbermayr in Österreich übergeben.

Die Kranverleiher Felbermayr mit Sitz in Wels/Österreich und Wasel aus Bergheim bei Köln haben die ersten Liebherr-Kompaktkrane vom Typ LTC 1050-3.1 mit Seilausschubmechanik übernommen. Diese neue Auslegervariante für den 50-Tonnen-Kran wurde Ende 2020 vorgestellt und rundet das Segment von Liebherr im Kompaktkranbereich ab. Kunden können seitdem zwischen der kräftigen und langen TELEMATIK-Variante und der vertrauten und schnellen Seilausschubmechanik wählen.

Entwicklung begann auf der Bauma 2019

Auf der Bauma 2019 fanden die ersten Gespräche zwischen Matthias Wasel, Firma Wasel, Herrn Mag. Peter Stöttinger, Firma Felbermayr und Dr. Ulrich Hamme, Geschäftsführer Technik und Entwicklung bei Liebherr in Ehingen statt. Beide Kunden haben dabei ähnliche Anforderungen an Liebherr adressiert. „Der LTC 1050-3.1 ist ein guter Kompaktkran, der gerade bei Halleneinsätzen absolut überzeugt,“ berichtet Stöttinger. „Jedoch war für unsere Kranfahrer im Kompaktkransegment die TELEMATIK keine wirklich vertraute Technologie. Bei kleinen Kranen ist die Seilausschubmechanik seit Jahrzehnten in Gebrauch und weit verbreitet. Unsere Fahrer kennen diese gut und haben diese über viele Jahre zu schätzen gelernt.

„Zudem brauchen wir mit der TELEMATIK etwas länger zum Teleskopieren. Gerade bei Halleneinsätzen, wo oftmals die Produktion unterbrochen werden muss, zählt jede Minute. Hier ist schnelles Teleskopieren unter hohen Lasten Gold wert – daher haben wir Liebherr diese Erfahrungen auf der Bauma im direkten Gespräch mitgegeben“, erklärt Wasel.

Direkt nach der Bauma haben die Ehinger Konstrukteure mit der Entwicklung des Seilausschub-Auslegers für den bewährten LTC-Kompaktkran 1050-3.1 begonnen. „Wir freuen uns immer, wenn unsere Kunden mit wertvollen Einblicken und Wünschen auf uns zukommen. Sei es bei Kranspitzen, Technologien oder ganzen Auslegern. Das ist wieder ein sehr gutes Beispiel für unser Grundverständnis, gemeinsam und partnerschaftlich Entwicklungen voranzutreiben. Daher ist es für uns eine große Freude, nun auch die ersten Krane mit dieser Auslegertechnologie übergeben zu können“, berichtet Dr. Hamme.

Die Qual der Wahl

Der neue Ausleger mit Seilausschubmechanik ist 31 Meter lang und besteht aus dem Anlenkstück und 4 Teleskopteilen – und damit einem Teil weniger als der TELEMATIK-Ausleger. Die Teleskope werden über einen doppeltwirkenden, 2-stufigen Hydraulikzylinder aus- und eingefahren. Mit Stufe 1 wird das Teleskop 1 direkt ausgeschoben. Stufe 2 schiebt die Teleskopteile 2 bis 4 über einen 2-fach-Flaschenzug synchron aus. Auch beim neuen Ausleger sind hohe teleskopierbare Tragkräfte realisierbar, ein wichtiges Kriterium bei Halleneinsätzen. Dieser Ausleger bietet nun schnelles Teleskopieren mit vertrauter Technologie.

Der bereits seit Markteinführung des LTC 1050-3.1 verfügbare TELEMATIK-Ausleger bietet hohe Tragkräfte bei langen Auslegern und weiten Ausladungen. Aber auch bei kürzer teleskopierten Auslegern bringt die TELEMATIK höhere Tragkräfte, da die einzelnen Teleskope in beliebiger Reihenfolge und unabhängig voneinander ausgefahren werden können. „Heute hat der Kunde nun bei uns die Wahl zwischen dem kräftigen und langen TELEMATIK-Ausleger und der schnellen und vertrauten Seilausschubmechanik. Je nachdem, für welche Einsätze der Kompaktkran benötigt wird, ist die eine oder die andere Variante besser geeignet“, so Dr. Hamme.