Pressemitteilungen | 23.10.2022
Liebherr-Raupenbagger mit Wasserstoffmotor feiert Weltpremiere
- R 9XX H2 als erster von einem Wasserstoffverbrennungsmotor angetriebener Liebherr-Bagger
- Bedeutende Reduzierung der CO2-Emissionen sowie einfache und schnelle Betankung
- Keine Leistungsdifferenz zwischen Liebherr-Wasserstoffmotor H966 und einem mit Diesel betriebenen Verbrennungsmotor
- Vielseitiger Einsatz auch bei den anspruchsvollsten Arbeitsbedingungen
In Zeiten des Klimawandels, der umfassende Maßnahmen zum Umweltschutz und insbesondere die Reduzierung von Schadstoffemissionen fordert, zählt es zu den Aufgaben von Baumaschinenherstellern, emissionsarme Lösungen zu enwickeln. Auch Liebherr arbeitet in unterschiedlichen Produktsegmenten im Sinne seiner Kundschaft technolgogieoffen an diversen Antriebsalternativen, um so einen Beitrag zur Emissionsreduktion zu leisten. Darunter sind auch Verbrennungsmotoren, die mit Wasserstoff betrieben werden.
Auf der Bauma 2022 wird Liebherr einen von Liebherr-France SAS in Colmar entwickelten Raupenbagger mit einem integriertem Wasserstoff-Verbrennungsmotors präsentieren. Das Vorführmodel des verbauten H966-Motors stammt von Liebherr Machines Bulle SA in der Schweiz.
Deutlich reduzierte Schadstoffemissionen
Der H2-Antrieb im ausgestellten Raupenbagger bedarf keiner permanenten Energieversorgung und verursacht nur sehr geringe NOx- und CO2-Emissionen: In Abhängigkeit vom jeweils angewandten Bewertungsverfahren und davon, ob der gesamte Lebenszyklus der Maschine berücksichtigt wird, kann der Wasserstoff-Verbrennungsmotor die CO2-Emissionen bei der Betrachtung „Tank to Wheel“ (vom Tank bis zum Rad) um fast 100 % oder beim „Cradle to Grave“-Prinzip (von der Wiege bis zur Bahre) um 70 % reduzieren.
Der H966-Motor – das Herz der Maschine
Der erste Liebherr-Wasserstoffmotor, H966, ist das Herz des neuen Baggers. Hierbei handelt es sich um einen Motor, der für Demonstrations- und Feldversuche entwickelt wurde und auf der Saugrohreinblasungstechnologie (auch PFI genannt) basiert. Die mittels dieser Technologie erzielten Ergebnisse zeigen das große Zukunftspotenzial des Wasserstoffantriebs und sprechen dafür, solche Antriebe auch für Anwendungen abseits der Straße einzusetzen.
Nun stellt die Firmengruppe ihr umfassendes Fachwissen und das erste Produktergebnis vor. Daneben arbeitet das Produktsegment Komponenten an weiteren wasserstoffbasierten Antriebstechnologien wie z. B. der H2-Direkteinblasung. Letztere ermöglicht eine höhere Leistungsdichte als die bekannte H2-Saugrohreinblasung und eignet sich damit insbesondere für Heavy-Duty-Anwendungen in einem anspruchsvollen Arbeitsumfeld, wie der Bau- und Miningbranche.
Der Raupenbagger R 9XX H2: eine leistungsstarke, sichere und umweltverträgliche Lösung
Wie alle von Liebherr-France SAS entwickelten Raupenbagger erfüllt auch der R 9XX H2 höchste Qualitätsstandards. Er wurde auf der Konstruktionsgrundlage der aktuellen und zukunftsorientierten Raupenbagger-Generation 8 entwickelt. Mit ihr teilt der R 9XX H2 den Fokus auf eine komfortablere und effizientere Anwendung. Der Bagger entwickelt die gleichen Gesamtleistungen wie eine Version mit Dieselmotor, und zwar sowohl in Bezug auf die abgegebene Leistung wie auch auf die Motordynamik und das Ansprechverhalten des Motors. Für extreme Temperaturen, Schocks und staubintensive Einsätze auf der Baustelle geeignet, kann der R 9XX H2 mit seinem Einsatzgewicht von 50 Tonnen in Zukunft eine ebenso robuste Lösung für Erdbau- und Steinbruchanwendungen werden, wie es die konventionell angetriebenen Liebherr-Raupenbagger der gleichen Klasse bereits sind. Unterschiede gibt es lediglich beim Betanken der Maschinen: Für eine schnelle und sichere Betankung sorgt eine Infrarotkommunikation zwischen dem Bagger und der Tankstelle, wo Anwendern das standardisierte Hochgeschwindigkeitsprotokoll zugutekommt.
Henrik Weitze, Projektleiter bei Liebherr-France SAS, hebt außerdem hervor: „Die in Colmar durchgeführten Tests waren ausgesprochen überzeugend. Diese Technologie verspricht uns für die Zukunft viele Vorteile, vor allem bei den schwierigsten Anwendungen.“
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