Mobil- und Raupenkrane
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5 Minuten | Magazin 01/2020

A crane named Steve

Unser LTM 1500-8.1 ist der meistverkaufte Kran auf acht Achsen: 600 Geräte sind weltweit im Einsatz. Voll aufgerüstet ist er immer ein Eyecatcher.

Verkaufsschlager, Eyecatcher, Kinderbuchheld

Manchmal sogar eine Attraktion – nämlich da, wo viele Menschen vorbeikommen, um den Kran bei der Arbeit zu sehen. Einer dieser LTM 1500-8.1 wurde nun sogar berühmt. Gestatten? Steve, der Held eines Kinderbuchs.

In North Virginia, direkt bei Manassas, bewegt sich der Verkehr lahm wie Melasse.
Vater beklagte sich jeden Tag, „Dieses Jahr ziehen wir hier weg!“ – ich verzag.
„Nein“ schrie ich. „das ist unser Heim, wenn du gehst, bleibe ich hier – allein!“
Aus dem Haus, über den First, dort durch die Lücke rüber zur Autobahn und runter an die Brücke.
Stand es da … ein Ding mit Haken, Arme aus Stahl und von seltsamem Gebaren.
Es lächelte und sagte: „Du bist ein Kind, denke ich. Freut mich, dich zu treffen – Steve nennt man mich!“

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Katherine Gotthardt, Autorin

Genau so fängt die Geschichte an, in der ein kleiner Junge seinen neuen besten Freund kennenlernt – Steve, den Kran. Steve erzählt dem Jungen von seiner Familie und von der Arbeit, die sie alle machen: im Windpark, beim Autobahn- oder Brückenbau. Schließlich wird der Junge von Steve zurück in sein Bett gehoben, wo er völlig erleichtert einschlafen kann. Denn nun weiß er, dass Steve seine Arbeit bald beenden und der Verkehr dann wieder fließen wird. Und dann kann auch sein Vater wieder jeden Tag staufrei zur Arbeit fahren und die Familie muss nicht umziehen.

Einen Kran als Freund zu haben, das klingt nach einer großartigen Kinderbuchgeschichte. Ist es auch. Dennoch hat die Story einen – in Teilen – realen Hintergrund. Denn der porträtierte LTM 1500-8.1 gehört dem amerikanischen Unternehmen Digging & Rigging, Inc. Das Familienunternehmen hat seinen Sitz in Maryland und bedient die östliche Küstenregion mit sechs Niederlassungen. Digging & Rigging nutzt in bestens gepflegten Geräten die neueste Technologie. Aktuell betreibt es über 30 Liebherr-Krane. Und Steve ist einer davon.

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Als der Vizepräsident von Digging & Rigging, Jim Gregory Junior, den Auftrag für Brückenarbeiten an der Interstate 66 erhielt, sah das nach einem gewöhnlichen Job an der Hauptverkehrsstraße zwischen Virginia und Washington D.C. aus. Geplant waren nächtliche Einsätze, um Staus zu vermeiden, während am Tage dann immer ein Stillstand des voll aufgerüsteten Krans mit Y-Abspannung angesagt war. Ein guter Plan, der jedoch nicht ganz aufging – und so kam es doch zur täglichen Staubildung für all die Pendler aus North Virginia.

Diese nahmen das aber mit Humor, fotografierten den Kran und posteten ihn in ihrer Facebook-Gruppe “Western Prince William Chatter“. Als sie ihn auf den Namen „Steve“ tauften, hing ihm die Crew von Digging & Rigging gar ein Namensschild um. Darüber berichteten natürlich auch die Medien. Der Kran brachte Freude und Spaß in die Pendler-Community, obwohl jeder unter dem täglichen Verkehr ächzte.

Dies brachte Katherine Gotthardt, preisgekrönte Autorin und Pädagogin, auf die Idee, über Steve ein Kinderbuch zu schreiben. „Als ich die Memes, also die Kreativität und den Spaß sah, war ich begeistert. Wer hätte gedacht, dass uns ein Kran zusammenbringen könnte, insbesondere im Straßenverkehr? Dann überlegte ich, dass Steve als Star in einem Kinderbuch der perfekte Charakter wäre. So kontaktierte ich Patrick King von Imagine, einer Designfirma in Manassas. Er mochte die Idee und sagte zu, die Illustrationen zu machen.

Wovon die Geschichte erzählt? Nun. Wir leben in einer Übergangszone mit vielen Militärfamilien und Menschen aus aller Welt. Viele mussten umziehen oder Verkehrsbehinderungen erdulden. Auch in meinem Buch kämpft die Familie mit beidem, und davon ist auch das Kind betroffen. Steve wird dann zum Retter – als verständnisvoller neuer Freund, der auch ein faszinierender Kran mit eigener Geschichte ist.

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Als ich die Geschichte schrieb, wusste ich nicht, wie persönlich es werden würde. Das fand ich erst während einer Buchsignierung heraus, bei der Familienmitglieder der Crew anwesend waren. Ein Junge kam mit seiner Mutter zu mir und sagte, es sei, als ob ich seine Geschichte aufgeschrieben habe. Das hat mich sehr berührt und ich fühlte mich gesegnet, weil meine Arbeit eine Bedeutung für die Menschen hat.“

An dem Tag, als Katherine Gotthardt der Firma Digging & Rigging von ihren Plänen erzählte, war Jim Jr. erstmal überrascht. „Allerdings verstand ich die Idee sofort. Und da wir die Geschichten über unseren 500-Tonner „Steve“ kannten, wollten wir gerne unterstützen. Wir beschlossen außerdem, der Gemeinschaft hier etwas zurückzugeben, da ja die Einheimischen die Geschichte geschaffen hatten. Deshalb vereinbarten wir mit Katherine, dass die Erlöse aus dem Buchverkauf gemeinnützigen Einrichtungen vor Ort gespendet werden sollen.“

Auch, wenn das Buch auf deutsch nicht erschienen ist – im Internet ist es als englisches Taschen- oder E-Book erhältlich (A crane named Steve, ISBN 9781707812257). Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

Dieser Artikel erschien im UpLoad Magazin 01 | 2020.

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