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Mitten in der Jahrhundert-Baustelle

Grand Paris ist ein gewaltiges Infrastrukturprojekt, das die Hauptstadt Frankreichs besser an die Außenbezirke anschließen, das Wirtschaftswachstum ankurbeln und gleichzeitig einen Verkehrskollaps verhindern soll. Mitten im Geschehen: die Baumaschinen von Liebherr.

Highlights

• 2016 wurde die französische Hauptstadt mit ihren umgebenden Départements zur verwaltungstechnischen Einheit "Metropole du Grand Paris" zusammengefasst.

• Mit 22.000 Einwohnern pro Quadratkilometer ist Paris die am dichtesten besiedelte Großstadt Europas.

• Nach Eröffnung der neuen Métro-Linien wird das U-Bahnnetz das größte Europas sein.

• Alle wichtigen Autobahnen und Eisenbahnstrecken Frankreichs führen nach Paris.

• Die Fertigstellung des Bauprojektes ist für 2030 geplant.

Von Paris zu Grand Paris

Rund jeder fünfte Franzose lebt im Großraum Paris und macht die 10-Millionen-Einwohner-Stadt damit zur gewaltigen Metropolregion. Eine Region, die derzeit versucht, ihre Infrastruktur zu modernisieren. Denn Paris steht vor dem Verkehrskollaps. Abhilfe schaffen soll der „Grand Paris Express“ – mit rund 35 Milliarden Baukosten eines der größten und teuersten Infrastrukturprojekte Europas. Sechs neue U-Bahnlinien und 68 Stationen sollen das U-Bahnfahren schneller und damit attraktiver machen. Denn aufgrund des zentralisierten Netzes können die Pariser aktuell nur über die Innenstadt von einem Vorort zum anderen gelangen. So kommen selbst bei wenigen Kilometern Luftlinie mitunter Fahrzeiten von über eine Stunde zustande.

Insgesamt sollen 200 Kilometer neue U-Bahnstrecke entstehen. Zum Vergleich: Das aktuelle Netz besteht derzeit aus 400 Kilometern. Nach Eröffnung der Strecken wird die Pariser Métro demnach die größte Europas sein. Bisher rangiert sie auf Platz vier hinter London, Moskau und Madrid.

Gestartet wurde „Grand Paris“ 2007 vom damaligen Staatsoberhaupt Nicolas Sarkozy, der die Hauptstadt damit in die Spitzenriege der globalen Großstädte katapultieren wollte.

Liebherr-Baumaschinen auf der Grand-Paris-Baustelle

An insgesamt 13 Einsatzorten arbeiten die Liebherr-Baumaschinen auf der Jahrhundert-Baustelle. Sie bauen Schüttgut ab, mischen und transportieren Beton oder führen Hubarbeiten durch.

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Grau: abgeschlossene Bauprojekte | Schwarz: laufende Bauprojekte

Saint Denis Pleyel

Seit April 2018 arbeiten zwei Liebherr-Seilbagger der Firma Capocci im nördlichen Teil der Baustelle von Grand Paris an der künftigen Métro-Station Saint-Denis-Pleyel der Linie 16. Der HS 8050 und der HS 8070 wurden extra für dieses Projekt gekauft, um Schüttgut aus 40 Metern Tiefe nach oben zu schaffen. Ausgestattet mit einem fast 10 Tonnen schweren Greifer, befördert das Duo stolze 2.000 Tonnen Schutt in einer 8-Stunden-Schicht.

La Gare Villejuif Institut Gustave Roussy

Der Bahnhof Institut Gustave Roussy soll zwei Linien des zukünftigen Grand-Paris-Netzes verbinden: die Linie 15 Süd sowie die südliche Verlängerung der Linie 14. Er wird erste Anlaufstation für mehr als 19.000 Einwohner, die in einem Umkreis von einem Kilometer um den Bahnhof wohnen und soll ab 2025 täglich etwa 100.000 Reisende pro Tag befördern. Der mit Gas betriebene Fahrmischer HTM 905 liefert das in den Liebherr-Mischanlagen in Ivry-sur-Seine produzierte Beton an verschiedene Baustellen innerhalb des Grand-Paris-Projektes. Insgesamt kann er acht Kubikmeter anstatt der üblichen sieben transportieren, was für einen schnelleren Service und weniger Fahrten sorgt.

Ouvrage de Verdun

Im Frühjahr 2018 wurde in der Nähe der aktuellen Metro-Station Le Bourget mit dem Bau eines Tunnelbohrmaschinen-Abfahrtsschachtes begonnen. Er beherbergt die Ausrüstung für die Grabung der U-Bahn-Schächte und ist Ausgangspunkt für drei Tunnelbohrmaschinen. Um das abgegrabene Material möglichst schnell abzutransportieren, nutzt Capocci einen maßgeschneiderten Liebherr-Raupenbagger. Basis ist der R 956, der mit einem fünf Meter langen Greifarm und einem zwei Kubikmeter großen Zweischalengreifer ausgestattet wurde. Nach Abschluss der Arbeiten wird der Verduns-Schacht als Servicezentrum zur Belüftung sowie als Notfallzugang zum Tunnel genutzt werden.

Pécy

Der Kalksteinbruch von A2C Granulat liefert einen Teil der Baustoffe für das Grand-Paris-Projekt – abgebaut unter anderem von den Raupenbaggern R 970 SME Litronic und R 938 Litronic.

Den Transport innerhalb des Steinbruchs übernimmt der 2018 erworbene L 586 XPower Radlader. Er verbraucht pro Stunde bis zu acht Liter weniger Kraftstoff – was einer Einsparung von 25 bis 30 Prozent entspricht.

Arcueil Cachan

Einen wichtigen Beitrag für die Umwelt liefert das Bohrgerät LB 16 unplugged bei den Bauarbeiten zur Linie 15. Es ist das weltweit erste Drehbohrgerät, das mit Akku betrieben wird und dabei die gleiche Leistung wie bei einem konventionellem Antrieb erbringt. Für den Bau einer Lüftungsanlage setzt es Trägerpfähle mit einem Durchmesser von 800 Millimetern und einer Tiefe zwischen 13 und 15 Metern ein. Gerade inmitten der Großstadt ist es wichtig, Lärm und Emissionen zu reduzieren, wozu der LB 16 einen wichtigen Beitrag leistet.

Lognes

Insgesamt 15 der L 546- und L 550-Liebherr-Radlader hat Béton Solution Mobiles im Einsatz. Das Pariser Unternehmen beliefert die Grand-Paris-Baustelle mit Fertigbeton. Versorgt werden damit unter anderem die Bauarbeiten zu den Linien 14, 15, 16, 17 und 18. Teilweise arbeiten die 150 Mitarbeiter dort jeweils 24 Stunden an sechs Tagen die Woche. Dafür benötigen sie zuverlässige Maschinen und einen reaktionsschnellen Kundendienst – und haben sich deshalb für die Liebherr-Produkte entschieden.

Gare de Noisy-Champs

Hoch hinaus geht es an der Station Noisy Champs. Die Liebherr High-Top 1000 EC-H 40 Litronic-Krane können bis zu 40 Tonnen heben und sind daher bestens für die Hubarbeiten auf der Grand-Paris-Baustelle geeignet – beispielsweise beim Anheben von schweren Geräten wie Erdbewegungsmaschinen oder beim Bau des Metallgewölbes der Metrostation.

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