Verzahntechnik und Automationssysteme

Liebherr Tech-Center: Automation erleben

Am Standort Kempten hat Liebherr eine neue Versuchshalle für Automationssysteme in Betrieb genommen. Dort werden Prototypen getestet und die Anlagen auf „Herz und Nieren“ geprüft. Unter einem Dach mit den Anlagen ist ein Bereich entstanden, in dem Kunden Versuche „live“ erleben und sogar virtuell selbst durchführen können.

Wenige Autominuten vom Stammwerk in Kempten entfernt liegt die neue Versuchshalle Automation der Liebherr-Verzahntechnik GmbH: das „Liebherr Tech-Center“. Ursprünglich als Testfläche für ein Projekt angemietet, erkannte man bei Liebherr schnell den Mehrwert des Bereichs auch als Ort des Austauschs mit Kunden und verlagerte die Versuchsanlagen komplett in das Tech-Center.

Eröffnung des Tech-Centers im Februar 2020 (von links nach rechts): Michael Messer, Geschäftsführer Produktion, Wilfried Fischer, Betriebsleitung Montage Automationssysteme, Thomas Mattern, Leiter Entwicklung Automationssysteme, Dr. Christian Lang, Geschäftsführer Vertrieb / Marketing und Dr. Hans Gronbach, Geschäftsführer Konstruktion / Entwicklung

Vielfältige Testmöglichkeiten in der Versuchshalle

Auf einer Fläche von rund 700 Quadratmetern erhalten Kunden jetzt einen Einblick in die Welt der hochwertigen Automationssysteme von Liebherr, die hier getestet und demonstriert werden. Ob Versuche mit Prototypen oder neuen Produkten, Machbarkeitsanalysen oder Simulationen: „Die Testmöglichkeiten in unserem neuen Tech-Center sind vielfältig. Neben unserem Palettenhandhabungssystem haben wir auch zwei Versuchszellen zum Thema Bin Picking errichtet. Zudem testen wir eine flexible Fertigungszelle mit fahrerlosem Transportsystem und unserem Linearroboter LP 100“, erklärt Thomas Mattern, Leiter Entwicklung Automationssysteme, den Aufbau der Versuchshalle.

Immer vor Ort anzutreffen sind derzeit zwei Versuchstechniker, die die Testanlagen in Betrieb nehmen, die Prototypen- bzw. Kundenversuche durchführen und die Ergebnisse dokumentieren. Weitere Mitarbeiter wie Monteure, Installateure, Softwareentwickler und Informatiker werden situativ eingesetzt. Bevor eine Anlage die Verkaufsfreigabe erhält, werden hier relevante Komponenten und Antriebe unter realen Bedingungen auf Verschleiß geprüft und Tests unter maximaler Belastung und mit maximalem Hub vorgenommen.

Optimiertes Bin Picking im Fokus

Auch das Bin Picking wird hier kontinuierlich weiterentwickelt: Greif- und Ladeversuche zur Entnahme, Ablage und Feinpositionierung auch geometrisch komplexer Teile dienen der Optimierung der Abläufe. „Durch diese Automationslösung wird die Prozesssicherheit erhöht und die Produktivität gesteigert. Unser Tech-Center ist mit den beiden Bin Picking-Versuchszellen ein weiterer Faktor für einen modernen Fertigungsstandort“, erläutert Thomas Mattern weiter. Versuche zur Automation von Systemen für den Wachstumsmarkt der E-Mobilität sind in Planung.

Wir reden hier von einer Win-win-Situation für beide Seiten: unsere Kunden und Liebherr. Während wir im Hinblick auf die Entwicklung effektiv Versuche und Testreihen mit neuen Produkten durchführen können, erhalten unsere Kunden eine professionelle Betreuung.

Thomas Mattern, Leiter Entwicklung Automationssysteme

Kundenbereich als Ort der Innovation

Ein besonderes Highlight der Versuchsabteilung ist der Kundenbereich. Leicht erhöht und mit Blick auf die Halle können Kunden dort in angenehmer Atmosphäre die Versuche „live“ verfolgen. An einer Bin Picking-Workstation können sie den „Griff in die Kiste“ als 3D-Visualisierung erleben oder sogar selbst simulieren. Im oberen Stockwerk liegt ein Büro- und Besprechungsbereich, der Raum für ungestörte Projektmeetings und technischen Austausch bietet und gleichzeitig nah an den Anlagen ist.

„Wir reden hier von einer Win-win-Situation für beide Seiten: unsere Kunden und Liebherr. Während wir im Hinblick auf die Entwicklung effektiv Versuche und Testreihen mit neuen Produkten durchführen können, erhalten unsere Kunden eine professionelle Betreuung. Wir sind überzeugt, dass wir mit dem Tech-Center einen Ort der Innovation geschaffen haben“, so Thomas Mattern abschließend.

Das könnte Sie auch interessieren