Verzahntechnik und Automationssysteme

Kemptener Azubis leiten Programmierkurs für US-Schüler

Im August 2019 nahmen Azubi Fabian Altenried und seine Kollegin Julia Fetzer am Liebherr Summer Program bei der Liebherr Gear Technology Inc. / Liebherr Automation Systems Co. (LGT / LAU) in Saline nahe Detroit teil. Sie leiteten dort den erstmals angebotenen SPS-Programmierkurs für Schülerinnen und Schüler des Robotik-Kurses der lokalen High School und lernten den Arbeitsalltag am dortigen Liebherr-Standort kennen. Fabian berichtet hier über seine Erfahrungen:

Wir wurden von den US-amerikanischen Kollegen, allen voran Lisa Bozzi, Eventmanagerin und Personalreferentin, sehr herzlich empfangen. Mit ersten Eindrücken vom Standort in Saline starteten wir unseren Programmierkurs mit den acht Teilnehmern der Saline High School. Ihre Aufgabe war es, ein SPS-Programm mithilfe einer TIA-Software zu schreiben.

Dieses Programm wurde dann in die SPS-Steuerung übertragen, damit das Ladeportal angesteuert werden konnte. Dazu mussten wir die Schülerinnen und Schüler in den Aufbau und die Funktionsweise des Ladeportals sowie der TIA-Trainingseinheit einweisen. Besonders angespornt hat die Teilnehmenden der praxisnahe Bezug der Arbeit am Ladeportal – ein System, das auch ein zentraler Baustein unserer Ausbildung in Kempten ist.

Wir waren überrascht, mit welchem Ehrgeiz die einzelnen Teams die Aufgaben lösten und sich nicht entmutigen ließen, wenn nicht alles auf Anhieb gelang. Umso motivierter waren sie, als es am Ende doch funktionierte. Genauso haben aber auch wir davon profitiert, die fachspezifischen Zusammenhänge der Automationstechnik in englischer Sprache an die Schüler weiterzugeben.

Geschafft! Die stolzen Absolventen des Programmierkurses

Spannende Aufgaben und gute Betreuung

Darüber hinaus durften wir verschiedene reale Projekte bei der LGT / LAU begleiten und die Kollegen tatkräftig unterstützen. Beispielsweise bei der Aufbereitung und Inbetriebnahme zweier Wälzfräsmaschinen, die unter dem REMAN-Programm überholt wurden, inklusive Umstellung auf eine neue Steuerungssoftware. Ebenfalls interessant war die Zusammenarbeit mit der Liebherr Aerospace Inc. in Saline. Hier halfen wir bei der Aufbereitung von Kühleinheiten für Ladestationen für Elektroautos.

Während unserer arbeitsfreien Zeit gab es viel zu entdecken. Diverse Freizeitaktivitäten wie Bowling, Barbecues, Fahrten in Schwimmwagen und Militärfahrzeugen und natürlich Sightseeing gehörten zum Programm. Ein Highlight war der Besuch des Fußballtestspiels des FC Barcelona gegen den SSC Neapel im Michigan Stadium, dem größten Footballstadion in den USA. Besonders beeindruckend waren auch die „Sleeping Bear Dunes“, riesige Sanddünen am Lake Michigan, und der Ausblick vom 103. Stockwerk des Willis Towers, dem höchsten Bauwerk in Chicago. Unser letztes Wochenende führte uns mit einem spektakulären Abstecher zu den Niagarafällen ins kanadische Toronto, das wir zu Fuß und bei einer Hafenrundfahrt erkundeten.

Praxisnah: Julia Fetzer gibt Hilfestellung

„Jeder Azubi sollte diese Chance ergreifen.“

Abschließend kann ich zusammenfassen, dass der Auslandseinsatz in den USA für meine Kollegin Julia und mich ein voller Erfolg war. Neben den vielen interessanten Eindrücken war es eine spannende Erfahrung, den Schülern der Saline High School einen kleinen Einblick in die Welt der Automatisierungstechnik zu vermitteln. Unser Dank geht an Liebherr für die tolle Organisation dieses außergewöhnlichen Praktikums. Ich würde mir wünschen, dass Liebherr das Summer Program auch in den kommenden Jahren fortführt, denn es ist in vielerlei Hinsicht für beide Seiten eine Bereicherung. Den Auszubildenden der nachfolgenden Lehrjahre kann ich nur empfehlen, ebenfalls diese einmalige Chance zu ergreifen.

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