Verzahntechnik und Automationssysteme
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Eine saubere Lösung

Im oberschwäbischen Schwendi ist der Hauptsitz von Weishaupt, einem international führenden Unternehmen für Brenner, Heiz- und Brennwertsysteme, Solartechnik, Wärmepumpen und Gebäudeautomation. Die neue flexible Fertigung für Brennergehäuse arbeitet seit Mitte 2016 mit einer Automation der Liebherr-Verzahntechnik GmbH.

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Gefertigt werden alle Brenner im Stammwerk Schwendi. Die hochmodernen Produktionsanlagen sind nicht nur in puncto Sicherheit, Präzision und Sauberkeit ein Vorzeigeobjekt, sondern sie ermöglichen auch eine schnelle Reaktion bei Montage der fast immer individuell gefertigten Mittel- und Großbrenner: Etwa Gas-, Öl- und Zweistoffbrenner im Leistungsbereich bis zu 32 Megawatt, die für industrielle Prozesse – beispielsweise Trocknungsanlagen in der Automobilindustrie – benötigt werden.

Im Zuge einer Modernisierungsmaßnahme erneuert Weishaupt das flexible Fertigungssystem für kubische Bearbeitung. Es handelt sich dabei um einen wichtigen Fertigungsbereich, in dem Brennergehäuse und Komponenten spanend bearbeitet werden. Im ersten Schritt wurden zwei neue Bearbeitungszentren mit einem Palettenhandhabungssystem (PHS 3500) der Liebherr-Verzahntechnik beschafft. Dafür erforderlich waren umfassende bauliche Maßnahmen, um den Bedienern ein ergonomisches und sicheres Arbeiten zu ermöglichen. Dieses neue flexible Fertigungssystem produziert seit dem Frühjahr 2016 Werkstücke.

Mehr Kapazität – auch für größere Werkstücke

Mit der neuen Lösung konnte Weishaupt die Flexibilität deutlich erhöhen. Über die beiden Systeme PHS 3500 und PHS 1500 werden bis zu 450 verschiedene Bauteile in 90 unterschiedlichen Vorrichtungen bereitgehalten und den Bearbeitungszentren von Heckert zugeführt. Maschinenpalette, Vorrichtung und Werkstück können zusammen bis zu drei Tonnen wiegen. Die derzeit größte Vorrichtung mit Werkstück hat die Abmessung 2,3 x 2,0 x 1,4 Meter. Natürlich können auch kleinere Werkstücke bearbeitet werden. Dadurch kann die Anlage jederzeit ausgelastet werden.

Unterschiedliche Größen und Gewichte der Werkstücke erforderten Anpassungen an die Konstruktion beziehungsweise die Gestaltung der Rüstplätze. Ergonomie und Arbeitssicherheit spielten bei der Planung des Systems eine entscheidende Rolle. Die Rüstplätze sind so ausgelegt, dass je nach Werkstückgeometrie eine automatische Höheneinstellung auf die ergonomische Arbeitshöhe am Rüstplatz stattfindet. Ebenso kann die Vorrichtung am Rüstplatz in verschiedene Positionen zusätzlich gedreht werden. Die Arbeitssicherheit für die Mitarbeiter in den Rüstplätzen wird durch Bodenscanner gewährleistet. Zum Werkstückwechsel ist ein ungehinderter Zutritt der Mitarbeiter innerhalb des Rüstplatzes möglich.

Sauberer Kreislauf für Kühlschmierstoff

Spezielle Anpassungen waren auch durch die hohen Ansprüche an Sauberkeit und Nachhaltigkeit notwendig, die Weishaupt an das PHS stellte. Der abtropfende Kühlschmierstoff wird über Edelstahlrinnen aufgefangen, gesammelt, aufbereitet und der Bearbeitung erneut zugeführt.

Bei der Entscheidung für das PHS legte Weishaupt zudem besonders hohen Wert auf räumliche Nähe und ausgezeichneten Service. Die Liebherr-Verzahntechnik GmbH garantiert einen zeitnahen Vor-Ort-Service. Schnelle Service-Einsatzzeit ist eine Grundvoraussetzung. Schließlich gibt es für diese Produktionslinie keine Alternative, ein Stillstand hätte gravierende Folgen. Außerdem erforderte die Anlage zahlreiche technische Detaillösungen, die zusätzlich konstruiert werden mussten. Hier konnten die Kemptner mit praktikablen Lösungsvorschlägen punkten. Dabei halfen auch die langjährigen Erfahrungen aus zahlreichen ähnlich gearteten Projekten.

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Besuche in Kempten und bei Referenzwerken

Bevor die Entscheidung für die Liebherr-Verzahntechnik GmbH fiel, besuchten Ingenieure von Weishaupt Referenzkunden, um vor Ort eine bessere Vorstellung vom laufenden Betrieb des Systems zu bekommen. Zudem konnten sich Weishaupt-Mitarbeiter im Werk in Kempten intensiv mit der Technologie am Liebherr-eigenen PHS-System vertraut machen.

Für die Koordination aller anfallender Aufgaben integrierte Liebherr eine Zellsteuerung seines Systempartners Soflex in das Palettenhandlingsystem. Diese ist sowohl für die Ablaufplanung als auch für das Ressourcen-Management zuständig. Neben den üblichen Aufgaben einer Zellsteuerung koordiniert diese zusätzlich fertigungsrelevante als auch ergonomische Parameter. So wird zum Beispiel bei jedem Bauteil sowohl ein individueller Spanndruck, der optimal auf Werkstücke abgestimmt ist, als auch die Arbeitshöhe des Rüstplatzes übergeben.

Weishaupt hat mit der Investition in die neue Fertigung die Weichen für die Zukunft gestellt und ein exakt an die eigenen Bedürfnisse angepasstes System aufgebaut. Die Liebherr-Verzahntechnik GmbH konnte mit der Automation dazu beitragen, dass diese Lösung langfristig die Produktion sichert.

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