Damit künftig auch Industriemechaniker und -mechanikerinnen die fachlichen und sicherheitsrelevanten Kompetenzen besitzen, etwa einen Motor wieder anzuschließen und in Betrieb zu nehmen, wurden bei der Liebherr-Verzahntechnik GmbH bereits die ersten Maßnahmen eingeleitet, um die Ausbildung weiterzuentwickeln. „Wir arbeiten im Moment daran, zusätzlich gewisse Kern- und Fachqualifikationen in unsere Ausbildung zu integrieren“, berichtet Ferstl. Dazu richten sich die Ausbildungsinhalte nicht nur an der aktuellsten Technik des Betriebes aus, sondern beinhalten auch die Integration völlig neuer Module, beispielsweise aus der Hydraulikausbildung. „Die ersten Erfahrungen, auf die wir im Moment unser Konzept aufbauen, konnten wir bereits bei der Umwandlung eines Umsetzers aus dem Bereich der Automationsanlagen zum Ausbildungsmodul für unsere Industriemechaniker sammeln.“ Ziel ist es jedoch nicht nur, den Industriemechanikern während ihrer Ausbildung so viel Elektronik-Know-how mit an die Hand zu geben wie nur möglich – auch umgekehrt wird diese Vorgehensweise verfolgt, um eine optimale Zusammenarbeit zu ermöglichen. „In der Ausbildung wird das Gefühl dafür entwickelt, dass es ein Wir, ein Uns gibt. Dass man gemeinsam Probleme löst oder entscheidet, wer der richtige Ansprechpartner ist – als eine Firma, ein Team“, betont der Ausbildungsleiter.
Ergänzend kommen hier deshalb zwei Zusatzqualifikationen ins Spiel, die von der IHK seit Sommer 2018 angeboten werden. Die Liebherr-Verzahntechnik GmbH hat diese Möglichkeit der Weiterbildung sofort genutzt und damit eine überregionale Vorreiterrolle eingenommen. Im Juli 2019 fanden die ersten Prüfungen für die Zusatzqualifikation „Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten“ statt, die auch künftig für alle Industriemechaniker ein festes Element ihrer Ausbildung und durch eine hausinterne Prüfung abgeschlossen wird. Allen Azubis die besonderen Gefallen an der Elektrotechnik finden, steht optional ein zweites Modul zur Verfügung, das den Ausbildungsberuf des Industriemechanikers erheblich aufwertet: Die Zusatzqualifikation „Elektrofachkraft Industrie“ kann im dritten Ausbildungsjahr erworben werden und endet mit einer offiziellen IHK-Abschlussprüfung.