Sichere und einfache Logistik
Besonders interessant ist das System für den Bereich der Schwerlast. Mit dem PHS 10.000 hat Liebherr eine Geräteklasse mit einer Traglast bis zu 13 Tonnen entwickelt, in Sonderanwendungen sind sogar 16 Tonnen möglich. Gerade in diesem Segment steigt der Bedarf an Anlagen weltweit, insbesondere in der Energieerzeugung mit Windkraftanlagen, Diesel- oder Gasturbinen, Wasserkraftanlagen und Pumpen für die Erdöl oder Gasindustrie. Die hier verbauten Teile werden immer schwerer und größer. An einer Automation führt damit kein Weg vorbei.
Durch den Einsatz einer Automation wird zusätzlich der Warenverkehr mit diesen sehr großen Teilen dramatisch vereinfacht. Die teils über zehn Tonnen schweren Paletten mit Vorrichtungen müssen jeweils der Maschine zu- und abgeführt werden. Dazu ist bei einer konventionellen Fertigung ohne Palettenhandhabungssystem eine umfangreiche Logistik erforderlich. Wenn sämtliche Teile in ein solches System integriert sind, entfallen Transportwege mit Kran und Stapler. Somit bietet das System Sicherheit für den Anwender und die Teile. Zudem benötigen viele Werkstücke aufgrund ihrer Komplexität mehrere unterschiedliche Aufspannungen, was die erforderlichen Transportaufgaben nochmals verschärft. Die gleichen Vorteile können auch für die Werkstücke genutzt werden. Wird das System durch eine Werkstücklogistik ergänzt, gilt auch hier: Die Werkstücke werden sicher transportiert, es besteht weniger Gefahr für den Anwender und die Logistik kann auf kleinerem Raum erfolgen.
Bewährte Technik von Liebherr
„Liebherr-Palettenhandhabungssysteme greifen gerade im Schwerlastbereich auf Kompetenzen aus der Firmengruppe zurück“, erläutert Stefan Jehle. Die Seiltechnik und die einzelnen Komponenten sind langjährig erprobt und schnell verfügbar.
Gerade die Seilzugkräfte ermöglichen über den Flaschenzugeffekt einen sehr effizienten Betrieb des Hubsystems des Fahrwagens. Die Motorgröße kann im Vergleich zu beispielsweise Kettenantrieben stark reduziert werden, so dass ein sehr belastbares und verschleißarmes Hubsystem mit Standard-Motoren zum Einsatz kommt. Die Synchronisation der beiden Antriebsseiten übernehmen Siemens-Servomotoren im Gantrybetrieb in Kombination mit einem unabhängigen Wegmess-System. „Damit ist neben einem synchronen Lauf beider Hubmotoren auch eine automatische Kompensation der Seildehnung verbunden“, erklärt Jehle.