Wir konzentrieren uns stark auf die grüne Wende.

In dieser Ausgabe berichten wir, dass wir in unserem Werk in Ehingen im vergangenen Jahr über 2.000 Mobil- und Raupenkrane gefertigt haben. Eine Leistung auf die wir – zugegeben – ziemlich stolz sind. Doch mit der Auslieferung der Geräte an unsere Partner und Kunden ist die Arbeit für uns nicht getan. Auch Wartung und im Bedarfsfall Reparaturen für all die Liebherr-Krane, die weltweit im Einsatz sind, gehören natürlich dazu. Und das sind bisher rund 44.000 Stück, von denen die meisten noch täglich ihren Dienst tun. Global sind über 1.000 Frauen und Männer allein für den Service an unseren Produkten zuständig. Lager- sowie Werkstattpersonal, Einsatzleiter und natürlich unsere Servicetechniker zählen dazu. Sie alle sorgen dafür, dass unsere Krane laufen und Ausfallzeiten gering sind. In den meisten Ländern stellen wir den Mobilkranservice durch eigene Niederlassungen sicher. In einigen Märkten – darunter Belgien, Schweden und Norwegen – arbeiten wir mit langjährigen Handels- und Servicepartnern zusammen, die neben dem Vertrieb auch den Kundendienst eigenständig verantworten. In Norwegen übernimmt die Ing. Hans P. Øen AS diese Aufgaben für uns. Den Geschäftsführer dieses Unternehmens, Thomas Bohlin, treffen wir im norwegischen Fosnavåg zum Gespräch.

Thomas Bohlin, Sie haben auf einer Baustelle hier den ersten in Norwegen ausgelieferten Liebherr-Mobilkran mit LICCON3-Steuerung besucht: den LTM 1110-5.2 unseres Partners Sunnmøre Kranservice AS. Wie gefällt Ihnen perönlich der neue Kran?

Thomas Bohlin: Das neue LICCON3-Gerät halte ich für eine wirklich tolle Maschine, bei der viele Verbesserungen realisiert werden konnten. Komfort und Bedienung sind auf einem völlig neuen Niveau. Besonders aber das neue Unterwagendesign finde ich sehr gelungen. Gute Ergonomie, gute Beleuchtung.

Welche besonderen Vorteile und Möglichkeiten bietet dieses neue Kranmodell ganz speziell für Ihre Kunden in Norwegen?

Eine wichtige Eigenschaft des neuen Mobilkrans ist, dass er auf der Straße mit einer Achslast von unter 8,2 Tonnen fahren kann. In Norwegen wird auf den Achsdruck der Fahr- zeuge großen Wert gelegt, denn wir haben viele schmale und leider auch schlechte Straßen. Der LTM 1110-5.2 hat das Potential, wie bisher schon der LTM 1090-4.1, zu einem der Hauptgeräte in unserem Markt zu werden. Wir haben in unserer Werkstatt den neuen Kran von Sunnmøre Kranservice dahingehend modifiziert, dass im Bedarfsfall die Abstützholme ausgebaut werden können. Sogar der Ausleger kann entfernt werden. Das bedeutet, dass er problemlos auch auf schmalen Straßen und über kleine Brücken hier in Westnorwegen fahren kann.

Thomas Bohlin
Thomas Bohlin

Dieses Fahrzeug ist Teil eines groß angelegten Feldtests mit zehn Geräten des LTM 1110-5.2.

Wir hatten das Glück, diesen LICCON3-Kran aus der Vorserie hierher zu bekommen. Er wird unter anderem auf Betrieb bei Kälte getestet und sollte bei bis minus 40 Grad arbeiten können. Die Maschine ist über ein Modem mit dem Werk in Ehingen verbunden, damit bei Problemen die Fehler dort ausgelesen und Lösungen gefunden werden können

Mads Indresøvde, der Geschäftsführer von Sunnmøre Kranservice AS, hat sich sehr zufrieden über den neuen Kran geäußert. Auch über den Service, den Ihr Unternehmen hier im Land für Liebherr-Kunden bietet. Können Sie Ihre Arbeit kurz skizzieren?

Schon seit 45 Jahren kümmert sich die Ing. Hans P. Øen AS um die Belange der Ehinger Liebherr-Kunden in Norwegen. Ingenieur Hans P. Øen hat im Jahr 1979 das Unternehmen gegründet. Seit der Jahrtausendwende führe ich die Geschäfte. Inzwischen kamen noch Produkte aus den Liebherr-Werken Biberach und Nenzing dazu. Das Werk in Ehingen ist allerdings mit Abstand unser Hauptlieferant. Etwa 90 Prozent der Geräte, die wir in Norwegen vertreiben, kommen von dort. Aber wir haben eben auch MK-Mobilbaukrane aus Biberach und Hydro-Seilbagger sowie LR-Raupenkrane der Kollegen in Nenzing im Portfolio.

Wie schon erwähnt, sind Sie nicht nur Vertriebspartner von Liebherr in Norwegen, sondern zeichnen auch für den Service im Land verantwortlich.

Ja, das stimmt. Bei der Ing. Hans P. Øen AS kümmern sich 14 Mitarbeitende um die Anliegen unserer Kunden. Sechs Servicemonteure stehen bei technischen Problemen der Geräte auf den Baustellen oder beim Kunden zur Verfügung. Ein 24-Stunden-Service, 365 Tage im Jahr. Wenn wir den Anruf eines Kunden erhalten, haben wir oft einen weiten Weg vor uns. Norwegen ist ein sehr langgestrecktes Land –rund 2.500 Kilometer von Norden bis zum Süden. Unsere Niederlassung liegt in Honeføss, etwa 40 Kilometer von Oslo entfernt. Um im Bedarfsfall möglichst schnell auch im Norden des Landes einsatzbereit zu sein, haben wir ein voll gepacktes Servicefahrzeug in Harstad stationiert. Wir fliegen dorthin und fahren dann zu unseren Kunden in Nordnorwegen.

Ein großes Thema in Ihrem Land ist die Transformation hin zu erneuerbaren Energien. Norwegen treibt diese Wende mit großem Nachdruck voran.

In der Tat. Wir konzentrieren uns hier sehr stark auf die grüne Wende. Die Stadt Oslo, zum Beispiel, hat sich dafür entschieden, in großen Teilen des Stadtzentrums ab 2025 nur noch emissionsfreien Fahrzeugen Zugang zu gewähren.Bauträger, die Stadt Oslo oder staatliche Auftraggeber fordern zunehmend lärm- und schadstoffarme Maschinen. Unsere Kunden haben das erkannt und verlangen nach entsprechendem Gerät. Wir haben im Herbst unseren ersten LTC 1050-3.1E an die Firma Skoveng in Lillestrøm bei Oslo geliefert. Es handelt sich um einen Kran, der auf der Baustelle komplett mit Strom betrieben werden kann.

Auf welche Resonanz stößt dieser KompaktkranLTC 1050-3.1E? Haben Sie schon Rückmeldungen vom Kunden?

Ja, die sind durchweg positiv. Das Gerät arbeitet wie erwartet fast lautlos und ohne Emissionen. Dieses Kranmodell werden wir in Zukunft öfter auf den Baustellen der Hauptstadt zu sehen bekommen. Insgesamt haben wir bereits zehn Exemplare dieses Krantyps in Norwegen verkauft. Alle an Kunden, die im Großraum Oslo tätig sind.

Bald ein Relikt aus alten Zeiten? Schmuckes Tankstellenimitat an der Europastraße E16. Norwegen packt den Umbau seiner Energiepolitik beherzt an.
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Dieser Artikel erschien im UpLoad Magazin 01 | 2024.

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