Betontechnik
Der Umsatz der Sparte Betontechnik lag im Geschäftsjahr 2017 bei 184 Mio. €, was einem Rückgang um 22 Mio. € oder 10,7 % entspricht.
Die Betonbranche entwickelte sich 2017 global und regional sehr unterschiedlich. Die verstärkten Investitionen in Immobilien kurbelten vor allem in Deutschland, aber auch in weiteren westeuropäischen Ländern die Betonnachfrage stark an. In Nordamerika profitierte die Branche von der positiven Konjunktur.
Im Nahen und Mittleren Osten belasteten vor allem die anhaltenden Konflikte die Branche. Für die osteuropäischen EU-Länder gibt es dank großer Infrastrukturprojekte positive Zukunftsaussichten.
Hart umkämpfter Markt stellt die Sparte vor Herausforderungen
Alle Produktbereiche der Sparte schnitten in Westeuropa trotz eines hart umkämpften Marktes erfolgreich ab. Die größten Zuwächse waren in Deutschland, Belgien und Frankreich zu verzeichnen. In Osteuropa war für die Sparte eine langsame Erholung festzustellen. Während sich der russische Markt im Bereich Fahrmischer nur moderat entwickelte, konnte in Polen und der Ukraine ein erfreuliches Wachstum festgestellt werden.
Die schlechten Rahmenbedingungen im Nahen und Mittleren Osten bekam auch die Sparte zu spüren. In den wichtigen Märkten Saudi-Arabien, Algerien und Ägypten ist die Nachfrage teilweise komplett zum Erliegen gekommen. In Fernost / Australien und Amerika mussten Umsatzrückgänge hingenommen werden.
Insgesamt verbuchte die Sparte im Produktbereich der Fahrmischer einen leichten Rückgang, wobei sich in Europa mehr Fahrmischer als im Vergleich zum Vorjahr verkauften. Auch im Bereich der Mischanlagen musste ein leichtes Minus verbucht werden. Der Umsatzzuwachs in Westeuropa, vor allem in Deutschland, konnte Rückgänge in anderen Märkten nicht ganz kompensieren.
Markteinführung der neuen Fahrmischer-Generation 05
Bei den Fahrmischern stand das Jahr 2017 ganz im Zeichen der Neueinführung der Generation 05, die nach der erfolgreichen Vorstellung auf der Bauma 2016 im Berichtsjahr auf den Markt gebracht wurde. Vor allem das innovative Plattformkonzept, die einfache Reinigungsmöglichkeit und die Gewichtseinsparung wurden positiv von den Kunden aufgenommen. Bei den horizontalen Mischanlagen sind weiterhin die Geräte Compactmix 1.0 und die Modulbaureihe Betomix Trendsetter in ihrem Bereich. Bei der Mischtechnik wurde als Antwort auf die immer komplexer werdenden Betonrezepturen der Ringtellermischer RIV 2.5-D entwickelt und in den Markt eingeführt.
Im Produktbereich der Fahrmischer stand das Jahr 2017 ganz im Zeichen der Neueinführung der Generation 05.
Erster vollelektrischer Fahrmischerantrieb entwickelt
Ein weiteres Highlight des vergangenen Jahres war die Konzeption eines vollelektrischen Fahrmischerantriebs. Das Batteriesystem wird auf dem Sattelauflieger angebracht und wird bei jedem Betonbeladezyklus aufgeladen. Zudem arbeitet die Sparte mit dem Institut für Systemdynamik an einer Optimierung der Schwingungsdämpfung und Maststeuerung bei Betonpumpen. Zur prozesssicheren Herstellung von Straßen ist die Sparte an dem Forschungsprojekt „Betonfahrbahn 4.0“ der Bundesanstalt für Straßenbau beteiligt. Ziel des Forschungsverbundes ist es, Straßen leistungsfähiger zu machen und so den Erhaltungsaufwand zu minimieren. Das soll zu einer erhöhten Verkehrssicherheit beitragen.
Um sich weiter für die Zukunft aufzustellen, investierte die Sparte 2017 vor allem in die Optimierung der Produktion. Am Standort Bad Schussenried (Deutschland) wurde hierzu eine neue Halle errichtet, die eine flussorientierte Fertigung und zusätzliche Produktionskapazitäten ermöglicht. Außerdem entsteht eine neue Logistikhalle, die zur Effizienzsteigerung beitragen soll.
Aufgrund der robusten Konjunkturlage in Europa und der erwarteten Entspannung der Märkte Russland und China wird für 2018 ein Umsatzwachstum erwartet. Dennoch bestehen Risiken durch den verschärften Wettbewerb und dem daraus resultierenden massiven Preisdruck. Daher ist davon auszugehen, dass sich das Jahr 2018 etwas positiver entwickeln wird wie das abgelaufene Geschäftsjahr.