Menschenleben schützen, die Umwelt bewahren

Ende 2022 gab es in Brasilien fast 24.000 Dämme. Sie werden für verschiedenste Zwecke genutzt, wie z. B. Bewässerung, Regulierung von Wasserflüssen, Speicherung von Wasser für die Versorgung der Bevölkerung und die Erzeugung von Energie sowie diverse industrielle Anwendungen. Eine dieser industriellen Anwendungen betrifft den Abraum im Bergbau, also die Nebenprodukte des Minenbetriebs, die keinen wirtschaftlichen Wert haben.

In Brasilien ist der Bergbau schon seit den Kolonialzeiten ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, als die portugiesischen Siedler im Jahr 1693 erstmals Goldvorkommen im Bundesstaat Minas Gerais entdeckten. Daher ist es kaum überraschend, dass derzeit etwa 900 Abraumdämme in Betrieb sind. Die hier ansässigen Unternehmen sind jedoch nicht mehr nur auf der Suche nach Gold. Derzeit konzentrieren sich die Bergbauaktivitäten in Brasilien auf den Abbau von Eisenerz. Kupfer, Gold, Aluminium, Mangan, Zinn, Niob und Nickel sind zwar weniger bedeutsam, spielen aber weiterhin eine wichtige Rolle.

Risiken eindämmen

Die Mine Serra Azul in Itatiaiuçu, ebenfalls im Bundesstaat Minas Gerais, wird von Brasiliens größtem Stahlproduzenten ArcelorMittal betrieben und fördert nach wie vor jedes Jahr über eine Millionen Tonnen Erzkonzentrat und Stückerz. Der Damm von Serra Azul, der die Minenabfälle aufnimmt, ist jedoch seit dem Jahr 2012 stillgelegt. Der Bruch des Abbaudamms von Mariana im Jahr 2015 und der eines weiteren Abraumdamms in Brumadinho im Jahr 2019 versetzten die Behörden und Bergbauunternehmen in Alarmbereitschaft. In der Folge wandte sich ArcelorMittal an Piacentini do Brasil, um Lösungen für die bessere Sicherung des Damms im Laufe seiner Stilllegung zu diskutieren. „Gemeinsam mit dem technischen Team von ArcelorMittal begannen wir 2020 Untersuchungen für den Bau einer Einschließungsstruktur unterhalb des Damms von Serra Azul“, erinnert sich Danilo Pugliesi, Vertragsmanager bei Piacentini do Brasil. Zunächst untersuchten die beiden Unternehmen das Konzept von Erd- und Steinschüttungsbewehrungen, das recht typisch für Brasilien ist.

Doch dank der umfassenden Expertise im Spezialtiefbau und den entsprechenden Technologien, die Piacentini do Brasil vorweisen kann, ergab sich eine andere Lösung.

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Europäisches Know-how für Brasilien

„Wir mussten das Projekt in kürzerer Zeit über die Bühne bringen“, so Eduardo Araújo, Bauleiter bei Piacentini do Brasil. Bei den Notfallarbeiten nach dem Bruch der Dämme in Mariana und Brumadinho wurden erfolgreich Metallspundwände für die Einschließung lockerer Materialien, wie z. B. Abraum, eingesetzt. Spundwände, wie sie in Europa häufig für geotechnische Einschließungen verwendet werden, haben viele Vorteile: schnelle Ausführung der Arbeiten, einfache Montage und geringe Umweltbelastung. Für die Einschließungsstruktur des Damms von Serra Azul entwickelte Piacentini do Brasil ein einzigartiges Design. „Nach der Fertigstellung wird die Struktur aus 1.036 Stahlrohren bestehen, angeordnet in drei parallelen Linien, wobei die mittlere Linie aus zwei Stahlrohrreihen besteht“, erklärt Ana Carolina Torres, Projektingenieurin bei Piacentini do Brasil. Die verwendeten Stahlrohre haben einen Durchmesser von 1,5 Metern und eine Wandstärke von 19 bzw. 25 Millimetern. „Die Rohre allein haben ein Gewicht von 42 bzw. 52 Tonnen“, fügt sie hinzu. Schnell wurde klar, dass spezielle Ausrüstung benötigt wird, um diese gewaltigen Rohre in den Untergrund einzubringen.

Die richtige Ausrüstung für eine Mammutaufgabe

„In den letzten Jahren haben wir gute Beziehungen zu Liebherr aufgebaut. Immer dann, wenn wir für ein bestimmtes Projekt innovative Ausrüstung benötigen, greifen wir auf das Know-how von Liebherr zurück, um gemeinsam eine Lösung zu entwickeln“, führt Pugliesi aus. Und genau das haben sie gemacht. „Nach dem Abschluss unserer Testphase 2021 haben wir uns an Liebherr gewandt und hervorragende technische Unterstützung von ihrem Bohrgeräteteam erhalten. Bei den Projektarbeiten in der Testphase hatte es uns noch sehr an diesen Geräten gemangelt“, erläutert Araújo. Es wurden zwei Bohrgeräte LB 35 bestellt und 2022 aus dem Liebherr-Werk Nenzing in Österreich geliefert – gerade rechtzeitig zum Start der Bohrphase. „Unsere Vorgehensweise sieht so aus, dass wir zunächst mit dem LB 35 vorbohren und dann mit einem Raupenkran LR 1300 die Rohre anheben, vertikal ausrichten und in den Boden einbringen“, erklärt Torres. Zum Einsatz kommt auch ein HS 8200, den Piacentini do Brasil schon früher für ein anderes Projekt erworben hatte.

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Maximale Sicherheit in einer gefährlichen Umgebung

Und als ob Spezialmaterialien und -geräte nicht schon aufregend genug wären, befindet sich die Baustelle auch noch in der Selbstrettungszone des Damms, einem Bereich, in dem die Behörden im Falle eines Dammbruchs keine sofortige Hilfe leisten können. „Zur Gewährleistung der Sicherheit unserer Mitarbeitenden tragen alle Personen, die diese Zone betreten, eine Identifikationsmarke und ein GPS-Gerät, damit wir im Evakuierungsfall jede einzelne Person in diesem Bereich tracken können“, erläutert Araújo. Diese Maßnahmen sind durchaus angebracht, da für den Damm von Serra Azul aktuell die höchste Alarmstufe gilt – Stufe 3. Ein Dammbruch könnte schwere Folgen für die Gemeinde in der Nähe des Damms haben und das Leben der Anwohner und Anwohnerinnen sowie der Mitarbeitenden in der Mine gefährden. Da Abraumdämme nicht einfach nur Wasser zurückhalten, sondern auch Elemente wie Sand, Lehm, Stärke, Eisen und Giftstoffe einschließen, könnte ein Bruch katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt haben.

Eine motivierende Arbeit

Die Gefahren, die ihre Arbeit mit sich bringt, scheinen die Mitarbeitenden von Piacentini do Brasil aber nicht abzuschrecken. „Für mich ist es eine Ehre, auf einer Baustelle dieser Größenordnung zu arbeiten und schon in einem so jungen Alter so viel Verantwortung zu übernehmen.“, erklärt Torres. „Was für mich aber das Erfüllendste an unserer Arbeit ist, ist die enorme Bedeutung für die Umwelt und die Gesellschaft“. Diese Meinung teilen auch ihre Kollegen und Kolleginnen: „Das ist das anspruchsvollste Projekt, an dem ich je gearbeitet habe“, erzählt Araújo. „Ich durfte auch schon bei der Konzeption des Projekts mitwirken. Ich habe Freude daran, die Entwicklung des Projekts zu verfolgen und zu wissen, dass es in höchster Qualität und mit maximaler Sicherheit umgesetzt wird“, fügt Pugliesi hinzu.

Kunden und Mitarbeitende im Mittelpunkt

Bei allem, was Piacentini do Brasil tut, wird die Philosophie der Förderung und Pflege starker Beziehungen deutlich. Kundenbeziehungen basieren auf Vertrauen. Oberstes Ziel von Piacentini ist die Bereitstellung von innovativen und einzigartigen Lösungen, die gezielt auf die Anforderungen seiner Kunden zugeschnitten sind. Eine tragende Säule bei den Projekten von Piacentini do Brasil sind die Beziehung mit Liebherr als Lieferant sowie die umfassenden Kompetenzen des Unternehmens. Diese langjährige Zusammenarbeit und Partnerschaft zeigt, dass gute Beziehungen die Grundlage für nahtlose Abläufe und erfolgreiche Projekte sind. Es sind aber auch und vor allem die Mitarbeitenden, die dem Unternehmen besonders am Herzen liegen. Sie erhalten hier die Möglichkeit, sich weiterzubilden und zu wachsen, indem ein Arbeitsumfeld geschaffen wird, in dem jede und jeder Einzelne das Beste aus sich herausholen kann. Sie alle haben bei ihrer Arbeit ein gemeinsames Ziel: Das Wachstum und die nachhaltige Entwicklung eines noch besseren und sichereren Brasiliens.

Das Unternehmen Piacentini

Piacentini ist ein global agierendes Familienunternehmen, das 1949 von Stefano Piacentini gegründet wurde. Seit den ersten Tagen ist das Unternehmen im Hoch- und Tiefbau im öffentlichen und industriellen Sektor tätig und hat sich bei seiner Mitwirkung an zahllosen Infrastrukturprojekten schnell einen exzellenten Ruf erarbeitet. Piacentini hat sich auf ungewöhnliche und einzigartige Projekte spezialisiert und entwickelt kontinuierlich individuelle Lösungen, die die Anforderungen der Kunden umfassend erfüllen und gleichzeitig eine ausgewogene Balance von Kosten, Geräten und Lösungen bieten. Piacentini do Brasil ging 2012 mit dem Ziel an den Start, seine westliche Expertise an den brasilianischen Markt anzupassen. Das Wissen und die Erfahrung aus der Tätigkeit im Ausland haben das Image auf dem brasilianischen Markt gestärkt, insbesondere im Hinblick auf den Spezialtiefbau.
Das Unternehmen ist bekannt für seine große Flotte an modernsten Geräten, die eine schnelle Ausführung der Projekte mit geringer Lärmbelastung und Umweltverschmutzung ermöglichen.

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