Pressemitteilungen | 10.07.2024 Zukunftsfähige Fertigung von Kranen: Liebherr investiert in Anlage für Metallbearbeitung

  • Automatisierte Entgratlinie entlastet Mitarbeitende der Liebherr-Werk Biberach GmbH von monotoner und körperlich anstrengender Arbeit
  • Weltweite Premiere der Anlage von ARKU Maschinenbau GmbH, Rösler Oberflächentechnik GmbH und Teqram B.V.
  • Maschine trägt zur Herstellung von hochwertigen Turmdreh- und Mobilbaukranen bei

Diese Innovation ist in der Form eine Weltpremiere: die neue Entgratlinie Zuschnitt am Liebherr-Produktionsstandort in Biberach. Die Liebherr-Werk Biberach GmbH hat mit den Spezialisten der ARKU Maschinenbau GmbH, Rösler Oberflächentechnik GmbH und Teqram B.V. die Kantenverrundung von plasma-, autogen- und lasergeschnittenen Blechen automatisiert. Damit macht das Werk die Fertigung von Turmdrehkranen zukunftsfähig.

Jede Menge Hightech: Der Roboter legt selbständig die zu verarbeitenden Teile auf, sodass die Arbeitsprozesse vollständig automatisiert ablaufen.

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Blick von oben: Die Anlage übernimmt die Arbeitsschritte Schlacke entfernen, Entzundern, Entgraten und Kanten verrunden der aufgelegten Blechzuschnitte. ARKU Maschinenbau GmbH, Rösler Oberflächentechnik GmbH und Teqram B.V. lieferten die Maschinen beziehungsweise Roboter hierfür.

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Ein zweiter Roboter am Ende der Entgratlinie stapelt die fertigen Komponenten für den Weitertransport im Werk auf.

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Die Maschine ist offiziell an Liebherr übergeben worden (von links): Markus Lindörfer (Teqram B.V.), Lorenz Lamparter (Liebherr-Werk Biberach GmbH), Vasili Schaermann (Rösler Oberflächlentechnik GmbH), Andreas Brauner (Liebherr-Werk Biberach GmbH), Robert Piesche (Liebherr-Werk Biberach GmbH) und Stefan Sauter (ARKU Maschinenbau GmbH).

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Schlacke entfernen, Entzundern, Entgraten und Kanten verrunden – all diese Arbeitsschritte übernimmt die neue Anlage. Dadurch werden die Bleche mit einem Gewicht von bis zu 200 Kilogramm für die weiteren Produktionsschritte optimal aufbereitet. Aus den Teilen entstehen unter anderem Bauteile für Kranausleger und Turmstücke. Roboter mit modernster Kameratechnik legen die maximal 1.250 Millimeter breiten und bis zu 100 Millimeter dicken Bleche auf und nehmen sie nach der Verarbeitung wieder ab.

„Bisher wurden die Arbeiten der Kantenverrundung von Hand durchgeführt“, sagt Robert Piesche, Ingenieur Fertigungstechnologie bei der Liebherr-Werk Biberach GmbH. Diese Tätigkeit unter Einsatz von Winkelschleifern barg trotz hoher Sicherheitsvorkehrungen auch immer ein gewisses Unfallrisiko. „Mit der Automatisierung entlasten wir die Mitarbeitenden von einer monotonen und körperlich anstrengenden Arbeit. Zudem sind sie weniger Schmutz und Lärm ausgesetzt und wir konnten den Arbeitsschutz deutlich erhöhen.“ Darüber hinaus leistet die neue Entgratlinie einen wichtigen Beitrag für die Fertigung von hochwertigen Turmdreh- und Mobilbaukranen.

Erfahrene Partner in der Metallverarbeitung und Robotertechnologie

Liebherr hat mit der ARKU Maschinenbau GmbH, Rösler Oberflächentechnik GmbH und Teqram B.V. drei erfahrene Partner auf dem Gebiet der Metallverarbeitung und Robotertechnologie zusammengebracht, um die Arbeitsprozesse vollständig zu automatisieren. „Diese Anlage, so wie sie bei uns im Werk steht, kommt erstmals in diesem Dreiverbund zum Einsatz“, erläutert Dominic Kreutle, Leitung Fertigungstechnik bei der Liebherr-Werk Biberach GmbH. Eine der größten Herausforderungen bestand darin, die Schnittstellen der verschiedenen Systeme reibungslos zu integrieren.

Die Robotersysteme mit verschiedenen Greifern stammen vom niederländischen Experten Teqram B.V. Mit intelligenten Kameras ausgestattet können die „EasyBots“ Teile in ihrem Arbeitsbereich selbstständig und unabhängig von deren Position auf der Palette erkennen. Dadurch entfällt das sonst übliche, zeitaufwendige Teachen (Einlernen) oder Programmieren des Roboters. Für Teile, die für die Linie zu dick sind, bieten die Roboter die Möglichkeit, diese automatisiert mit Handwerkzeugen zu bearbeiten. Die Roboter können auf verschiedene Werkzeuge wie Meißel und Winkelschleifer zugreifen und mit ihrer fortschrittlichen Kamera- und Sensortechnik die Teile perfekt verputzen.

Linienproduktion erfüllt höchste Qualitätsstandards

Das bayerische Unternehmen Rösler Oberflächentechnik GmbH lieferte die Drahtgurt-Strahlanlage für das Entzundern, Entlacken, Entrosten, Aufrauen und Reinigen der Bleche. Das Ergebnis ist eine allseitige, umfassende und stets reproduzierbare Strahlqualität. Die Anlage für das Entgraten und Kantenverrunden, bekannt als „EdgeBreaker® 9000 LINE“, fertigte die ARKU Maschinenbau GmbH mit Hauptsitz in Baden-Baden. Diese ermöglicht eine effiziente Schlackenentfernung, Entgratung und Verrundung der Bleche in einem Durchgang. Im Gegensatz zu herkömmlichen, einseitig arbeitenden Maschinen, bei denen Bleche mehrfach durchlaufen müssen, spart dieses System 50 Prozent Zeit und steigert die Produktivität.

Liebherr setzt bewusst auf europäische Hersteller, nicht nur wegen der Qualität ihrer Produkte, sondern auch wegen des umfassenden Kundenservices. Diese strategische Entscheidung spiegelt Liebherrs Engagement für höchste Qualitätsstandards und Effizienz wider.

Bei einer Besichtigung der fertigen Anlage zeigten sich die beteiligten Firmen begeistert. „Wir freuen uns, mit unserer Anlage für die Schlackenentfernung, das Entgraten und Kantenverrunden eine passende Lösung für eine wirtschaftliche Linienproduktion mit höchsten Qualitätsstandards bieten zu können“, sagte Stefan Sauter, International Sales bei der ARKU Maschinenbau GmbH. Vasili Schaermann, Global Sales Expert bei der Rösler Oberflächentechnik GmbH, ergänzte: „Unsere Strahlanlage fügt sich optimal in den Produktionsprozess ein und liefert äußerst überzeugende Ergebnisse.“

Auch der Fachkräftemangel war bei der Besichtigung ein zentrales Thema. „In Zeiten des Fachkräftemangels kann unsere Robotertechnologie ein entscheidender Baustein sein, um diese Lücke zu schließen und Arbeitsschritte effizienter zu gestalten“, sagte Markus Lindörfer, Automation Specialist bei Teqram B.V. Liebherr tat sich in diesem Bereich mit der Gewinnung von qualifiziertem Personal immer schwerer. Die Entgratlinie wurde über einen längeren Zeitpunkt geplant, weshalb der geringere Bedarf an Arbeitsstunden frühzeitig berücksichtigt wurde. Die Mitarbeitenden haben andere Aufgaben am Produktionsstandort in Biberach übernommen.

Investition trotz Krise

Die drei Hersteller haben in verschiedenen Konstellationen bereits öfters zusammengearbeitet, was auf den Projektverlauf bei Liebherr positiv einzahlte. „Die Kommunikation innerhalb des Unternehmensverbunds verlief vorbildlich. Jeder hat an den anderen gedacht und umgekehrt, sodass wir schnell Fortschritte erzielen konnten“, erläutert Robert Piesche. Die Anlage ist im Mai dieses Jahres in Betrieb gegangen und läuft seitdem zuverlässig. Liebherr investiert damit trotz schwieriger konjunktureller Rahmenbedingungen in seinen Biberacher Standort.

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Kontakt

Daniel Häfele

Global Communication


Liebherr-Werk Biberach GmbH

Memminger Straße 120

88400 Biberach an der Riß

Deutschland