Pressemitteilungen | 30.10.2014
Neues Ersatzteillogistikzentrum für Liebherr-Baumaschinen in Oberopfingen (Kirchdorf an der Iller)
- Weltweite Ersatzteilversorgung für Liebherr-Erdbewegungsmaschinen ab Anfang 2015
- Hochmoderne Logistikausstattung ermöglicht Ausgangsleistung bis zu 3.500 Ersatzteilpositionen pro Stunde
- 115 Mio. Euro Investitionsvolumen
Die Firmengruppe Liebherr errichtet seit Juli 2013 ein neues Logistikzentrum in Oberopfingen bei Kirchdorf an der Iller (Baden-Württemberg). Von dort aus soll ab Anfang 2015 die weltweite Ersatzteilversorgung für Liebherr-Erdbewegungsmaschinen erfolgen. Langfristig ist geplant, die Ersatzteillogistik weiterer Baumaschinen-Sparten der Firmengruppe an diesem Standort anzusiedeln. Das Investitionsvolumen für den ersten Bauabschnitt liegt bei über 115 Mio. Euro.
Die Baumaßnahmen der ersten Ausbaustufe werden Ende 2014 abgeschlossen sein. Der Bauabschnitt umfasst unter anderem die Erschließung des Betriebsgeländes, die Errichtung einer Logistikhalle auf einer Fläche von ca. 47.000m² sowie den Bau eines separaten Verwaltungsgebäudes. Die Inbetriebnahme des Logistikbereichs wird im ersten Quartal 2015 erfolgen.
In der Endausbaustufe werden auf dem insgesamt 360.000m² großen Areal Hallenflächen von rund 170.000m² sowie Verwaltungsgebäude auf einer Grundfläche von 4.500m² zur Verfügung stehen. Ein speziell für die Ersatzteillogistik geplantes Zukunftskonzept reserviert direkt neben dem neuen Logistikzentrum nochmals eine Fläche von 47.000m² für eine Spiegelung der neuen Logistikhalle. Dies sichert eine optimale Skalierbarkeit der Logistikabläufe an diesem Standort für die nächsten Jahrzehnte.
Das Grundstück im Gemeindegebiet von Kirchdorf an der Iller südlich des Teilortes Oberopfingen bietet über die Bundestraße 312 eine unmittelbare Verkehrsanbindung an die Auffahrt auf die Bundesautobahn 7. Zudem liegt der Standort sehr zentral in Bezug zu den großen Liebherr-Fertigungsstandorten für Baumaschinen in Süddeutschland, Österreich und Frankreich, die alle verkehrsgünstig zu erreichen sind. Bei der Wahl des neuen Logistik-Standortes war neben der guten Verkehrsanbindung auch die für einen weiteren Ausbau verfügbare Gesamtfläche mit entscheidend.
Hochregallager mit über 60.000 Palettenstellplätzen
Insgesamt bietet das im ersten Bauabschnitt fertiggestellte Lager 46.800 m² Grundfläche für Ersatzteile. Für die effiziente Lagerung der Liebherr Ersatzteile wurde ein in neun Gassen angelegtes automatisches Hochregallager mit 60.390 Palettenstellplätzen in einer Höhe von 36 m errichtet. Die Ein- und Auslagerung der Ersatzteile im Hochregallager erfolgt durch energieeffiziente Palettenregalbediengeräte.
Neben weiteren 29.380 manuellen Palettenstellplätzen bildet das innovative Kleinteilelager mit 122.000 Behälterstellplätzen das Herzstück der Intralogistik. Dieses automatische Behälterlager mit acht Gassen nebeneinander und acht Gassen übereinander ist in spezieller Modulbauweise errichtet. Diese Technik ist die Basis für eine hohe Ausfallsicherheit sowie maximale Performance in der Ausgangsleistung. Zum Start erbringt das Behälterlager eine Anlagenleistung von 1.200 Behältern pro Stunde an die angeschlossenen acht Kommissionierarbeitsplätze. Im Vollausbau auf mögliche 24 Kommissionierarbeitsplätze ermöglicht dies eine Ausgangsleistung von über 3.500 Ersatzteilpositionen pro Stunde.
Bei der Kommissionierung aus dem Behälterlager wird die Verpackung, soweit es die Auftragsstruktur zulässt, sofort im so genannten Pick- und Pack Verfahren fertiggestellt. Der Warenfluss ist für Behälter sowie für eine große Anzahl versandfertiger Packstücke im gesamten Lager mit Hilfe von Fördertechnik automatisiert. In der Halle befinden sich zusätzlich ergonomische Arbeitsplätze für die kundenspezifische Kommissionierung und nicht zuletzt ist in und um die Halle ausreichend Platz für die Flächenlagerung großer und schwerer Bauteile.
Professionelle Ersatzteillogistik, hohe Ausfallsicherheit
Aufträge aus unterschiedlichen Lagerbereichen werden in einer speziell eingerichteten Kommissionierzone gesammelt. Daran knüpfen sich nahtlos fünfzehn Packbänder und die Versandbereiche für die 22 Überladebrücken an. Über diese werden die Ersatzteile dann auf LKWs und Kleintransporter verladen.
In den automatischen Lagersystemen sowie der Fördertechnik werden die präventiven Wartungsmöglichkeiten sowie die Reparaturmöglichkeiten bei Ausfall eines Einzelsystems im laufenden Betrieb der Anlage möglich sein. Bei der verwendeten Logistiksoftware wird auf Redundanz der IT-Systeme geachtet. Zur Sicherung der Warenwerte und zur Vermeidung des Komplettausfalls der Anlage durch Brand wurden hohe Investitionen in modernste Brandschutztechnik getätigt.
Besonderes Augenmerk haben die Liebherr-Logistiker der eigens dafür gegründeten Servicegesellschaft auf eine verkürzte Auftragsabwicklungszeit gelegt. Dies ermöglicht bei vielen europäischen Ländern auch bei späten Auftragseingaben durch die Vertriebsorganisationen eine zuverlässige Versendung noch am selben Tag. Weitere Servicemerkmale sind die Anwendung moderner Ein- und Auslagertechniken wie FiFo (First-in-First-out) und chargenreine Einlagerung aller Lieferpositionen.
Umzug und Testbetrieb in vollem Gange
Der erste Schritt in Richtung Produktivbetrieb des neuen Logistikzentrums ist bereits in der Umsetzung. Vorrangig werden aktuell die derzeit bestehenden fünf Außenläger in den manuellen Lagerbereich des neuen Standorts konsolidiert. Die Auflösung der Außenlagerstandorte bringt sofort eine Verbesserung der Abwicklung in der Ersatzteilversendung durch Reduzierung der Wegezeiten. Dieser Vorgang wird bis Ende November 2014 abgeschlossen sein.
Von November 2014 bis voraussichtlich März 2015 erfolgt dann der Umzug der Ersatzteile vom aktuellen Lagerstandort in das neue Logistikzentrum nach Oberopfingen. Bis Ende 2014 wird der Hauptversandort der Ersatzteile in die Welt noch am bestehenden Lager in Kirchdorf verbleiben. Ab Anfang 2015 wird der Hauptversandort umgeschaltet auf das neue Logistikzentrum.
Bis März 2015 ist der Teileumzug der über 100.000 unterschiedlichen Ersatzteile dann komplett abgeschlossen. Hauptziel beim Umzug sowie beim Start im neuen Logistikzentrum ist die reibungslose Abwicklung der täglichen 1.600 Ersatzteilaufträge mit ihren 6.000 Auftragspositionen an die Kunden ohne spürbare Störungen.