Pressemitteilungen | 20.04.2015
Liebherr präsentiert neues Ramm- und Bohrgerät
- Neues Grundkonzept für Unterwagen, Grundgerät und Kinematik
- Hocheffizientes Antriebssystem
- Einfacher Transport und rasche Mobilisierung
Bei den Kundentagen in seinem Nenzinger Werk stellt Liebherr sein brandneues Ramm- und Bohrgerät LRB 355 erstmals der Öffentlichkeit vor. Das neue Spezialtiefbaugerät eröffnet hinsichtlich Größe und Leistung neue Dimensionen.
Das Konstruktionsprinzip von Unterwagen, Grundgerät und Kinematik des LRB 355 orientiert sich am bewährten Konzept der erfolgreichen Liebherr-Bohrgeräteserie. Der robuste Unterwagen mit den längsten Raupenträgern seiner Klasse garantiert eine überaus hohe Stabilität. Dank der Parallelkinematik verfügt das Ramm- und Bohrgerät über einen großen Arbeitsbereich. Ein anderer Aspekt ist die direkte Montage aller Winden am Mäkler. Dies ermöglicht einerseits eine direkte Sicht von der Fahrerkabine zur Hauptwinde und sorgt andererseits dafür, dass sich beim Verstellen des Mäklers die Seile nicht bewegen.
Die optional erhältliche bewegliche Arbeitsplattform des LRB 355 gewährleistet einen sicheren und einfachen Zugang zu Anbaugeräten und Bohrantrieb. Außerdem ist sie von großer Bedeutung für die Steigerung der Effizienz in der Produktion und erleichtert zusätzlich die Montage der Arbeitsgeräte sowie Wartungsarbeiten auf der Baustelle.
Das LRB 355 ist in zwei verschiedenen Konfigurationen mit einer maximalen Höhe von 33,5 m und einem maximalen Gewicht von ca. 100 t ohne Anbaugeräte erhältlich. Das Ramm- und Bohrgerät wird von einem 600 kW starken V-12-Dieselmotor angetrieben, der die Europäischen Emissionsstandards und die US-Norm Tier 4 final erfüllt. Die Motorleistung kann optional auf 750 kW erhöht werden.
In der Entwicklungsphase wurde besonders auf die Kraftstoffeffizienz des Motors geachtet. Dadurch läuft der Motor auf einer abgesenkten Arbeitsdrehzahl von 1.700 U/min. Überdies kann das LRB 355 optional mit einer Motor-Stopp-Automatik ausgestattet werden. Dank dieser Einrichtung schaltet das Gerät bei längeren Arbeitspausen automatisch ab, wodurch Kraftstoff gespart und die Umweltfreundlichkeit erhöht wird. Mit dem Eco-Silent-Mode kann zudem die Motordrehzahl auf ein voreingestelltes Niveau gesenkt werden. Dank dieser Funktion lässt sich ohne Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit eine deutliche Reduktion des Dieselverbrauchs erzielen.
Weitere Vorteile des neuen Ramm- und Bohrgeräts sind seine schnelle Mobilisierbarkeit und der einfache Transport. Das Gerät kann mit montiertem Mäkler, Universalschlitten und Seil transportiert werden. Um die Transportlänge zu minimieren kann der Mäkler umgeklappt werden. Außerdem sind keine Werkzeuge erforderlich, um den Mäkler umzuklappen oder das Gegengewicht zu montieren.
Das LRB 355 wurde speziell für das Vollverdrängerbohren entwickelt. Das Gerät kann jedoch auch für zahlreiche andere Verfahren wie Bohren mit Kellyausrüstung, Doppelbohrkopf, Endlosschnecke wie auch Bodenmischen und Einsätze mit Rüttler und Hydraulikhammer verwendet werden. Für diese Anwendungen kommen bewährte Liebherr-Anbaugeräte zum Einsatz.
Ein neues Arbeitsgerät ist der innovative BAT-Bohrantrieb. Er verfügt über ein Drehmoment von 450 kNm und kann je nach Anwendung individuell konfiguriert werden. Der Hauptvorteil des von Liebherr gefertigten Hydraulikantriebs liegen in der automatischen Drehmomentregelung, der stufenlosen Drehzahl-Optimierung und vier elektronisch einstellbaren Drehzahlbereichen. Die weiteren Vorzüge dieses Bohrantriebs sind sein einfacher Aufbau, der geringe Wartungsaufwand und vor allem seine außerordentliche Effizienz.
Wie alle Liebherr-Ramm- und -Bohrgeräte ist auch das LRB 355 mit der bewährten Litronic-Steuerung ausgestattet und bietet so eine Vielzahl von Programmoptionen für die verschiedenen Bohrverfahren sowie eine übersichtliche Anzeige von Informationen zu den Wartungsanforderungen und zum Gerätezustand.
Im Bereich des Spezialtiefbaus bietet Liebherr verschiedene Services zur Unterstützung seiner Kunden an. Diese reichen von der Anwendungsberatung auf der Baustelle über das Simulatortraining bis hin zur Speicherung, Auswertung und Übertragung von Maschinendaten. Einrichtungen wie die Liebherr-Simulatoren (LiSIM), Prozessdatenerfassung und –report (PDE/PDR) und das Datenübertragungssystem LiDAT tragen so zu einer erhöhten Effizienz auf der Baustelle bei.