Für Liebherr ist die Endrunde um den deutschen Tischtennis-Pokal fast perfekt verlaufen: Ein neuer Zuschauerrekord beim Liebherr Pokalfinale 2020 in der ratiopharm Arena Neu-Ulm/Ulm mit dem Sensationssieger ASV Grünwettersbach unterstrich nachdrücklich die Faszination der schnellsten Rückschlag-Ballsportart der Welt. Die knapp verpasste Cupverteidigung der TTF Liebherr Ochsenhausen bedeutete jedoch zugleich auch einen Wermutstropfen.
Eine Verletzung von Ochsenhausens Spitzenspieler Hugo Calderano war der entscheidende Faktor für die 2:3-Niederlage der TTF im Endspiel gegen den grandios auftrumpfenden Außenseiter Grünwettersbach. Zum Auftakt der packenden Endrunde konnten die Oberschwaben den Ausfall des Weltranglistensiebten noch ausgleichen: Während des hochklassigen 3:2 im Halbfinale gegen Rekordsieger Borussia Düsseldorf und Deutschlands Topstar Timo Boll überzeugten sie durch eine famose Leistung im Entscheidungsdoppel. Im anschließenden Kampf um die Trophäe gegen die Karlsruher Underdogs fehlte der Brasilianer der Mannschaft von Ochsenhausens Trainer Dmitrij Mazunov dann spürbar.
„Es ist sehr unglücklich für uns gelaufen“, fasste Vereinspräsident Kristijan Pejinovic den gleichwohl überzeugenden Auftritt des TTF-Teams treffend zusammen. Auch für Mazunov war das Pech durch Calderanos Verletzung ausschlaggebend: „Ich kann meinem Team keinen Vorwurf machen. Alle Spieler sind bis an die Grenze gegangen und haben alles gegeben.“
Im Lager der Sieger, die schon im Halbfinale durch ein 3:2 gegen Bundesliga-Tabellenführer 1. FC Saarbrücken-TT einen Coup gelandet hatten, herrschte nach einer der größten Überraschungen der Pokalgeschichte ungläubiges Staunen. „Kann mich jemand kneifen?“, sagte Trainer Joachim Sekinger. Jungnationalspieler Dang Qiu, mit Tobias Rasmussen in beiden Schlussdoppeln Matchwinner für den ASV, analysierte den ersten Titel seines Klubs als „Erfolg einer ganzen Mannschaft“.
Ein Erfolg war das gesamte Turnier auch für die Organisatoren und Titelsponsor Liebherr. 4.600 Besucher sorgten für eine begeisternde Atmosphäre. Die Kulisse bedeutete außerdem eine Verbesserung des erst vor Jahresfrist aufgestellten Zuschauerrekordes um fast 600 Fans. „Drei grandiose Spiele vor einem grandiosen Publikum“, resümierte Geschäftsführer Nico Stehle von der Tischtennis Bundesliga GmbH hochzufrieden.