Pressemitteilungen | 06.07.2020
Liebherr-Mobilkrane montieren Denkmal für „Schneider von Ulm“
- Rieger und Moser setzt LTM 1350-6.1 und LTM 1060-3.1 ein
- Mit Tandemhüben in herausforderndem Gelände zum fertigen Denkmal
- Eröffnung des Denkmals fällt zusammen mit 75-jährigem Jubiläum von Ulmer Kran- und Schwerlastunternehmen Rieger und Moser
Der Flugpionier Albrecht Ludwig Berblinger erhält zu seinem 250. Jubiläumsjahr ein prominentes Denkmal. Das Ulmer Kran- und Schwertransportunternehmen Rieger & Moser GmbH & Co. KG montierte mit zwei Liebherr-Mobilkranen einen begehbaren Wendeltreppen-Turm, der optisch an das Fluggerät des „Schneiders von Ulm“ erinnert. Der Berblinger Turm steht nun genau an der Stelle, von wo aus Berblinger im Jahr 1811 seinen Flugversuch über die Donau wagte.
Die bekannteste Erfindung des 1770 geborenen Schneidermeisters und Erfinders Berblinger ist ein Hängegleiter. Mit diesem unternahm er heimlich Versuche an den Weinbergen am Ulmer Michelsberg, die thermisch gute Bedingungen bieten. Seine Vorführung von der Adlerbastei am Ufer der Donau vor großem Publikum endete jedoch, aufgrund von Fallwinden durch das kühle Wasser, mitten im Fluss. Dieser Absturz führte leider auch zum sozialen Absturz Berblingers: Man bezeichnete ihn nun als Betrüger und infolgedessen blieben auch die Kunden seiner Schneiderwerkstatt aus.
Das Denkmal
Die Optik des Berblinger Turms mit seinen roten und weißen Stufen erinnert an die beiden rot-weiß gestreiften Tragflächen des Flugapparates. Über 88 transparente Stufen gelangt man auf eine in 15 Meter Höhe befindliche Plattform des insgesamt 20 Meter hohen Turmes. An der Turmspitze sind weitere Stufen dekorativ chaotisch angeordnet.
Durch ihre 10° Neigung ragt die Spitze des Turms bis zu zwei Meter über die Adlerbastei hinaus in Richtung Donau und schwingt im Wind. Die Schrägstellung, die eine Herausforderung für die Statiker darstellte, soll das Gefühl erzeugt werden, losfliegen zu wollen.
Die Herausforderung
Für die Vormontage der drei Hauptsegmente der Wendeltreppe setzte Rieger & Moser einen LTM 1060-3.1 ein. Die Montage des Turms erfolgte schließlich mit einem LTM 1350-6.1. Dabei mussten die einzelnen bis zu 8 Tonnen schweren Segmente bis zu einer Ausladung von 40 Metern gehoben werden. Im Tandemhub mit dem 60-Tonner waren die Turmteile vorher in der Luft von der Vertikalen in die Horizontale gedreht worden, um Beschädigungen des Denkmals zu verhindern.
Weil sich der Standplatz der Krane zum Teil auf einer Feuerwehrzufahrt und einer Wiese unter hohen Bäumen befand, mussten zahlreiche Stahlplatten zum Schutz des Untergrunds verlegt werden. Auch für die abzulegenden und später vormontierten Teile mussten mit Stahlplatten entsprechende Flächen geschaffen werden. Für die Hübe und Montagearbeiten stellten zudem hohe Bäume eine Herausforderung dar. Disponentin Aileen Schröder von Rieger & Moser erklärt: „Bereits bei den Vorgesprächen und Besichtigungen stellte sich heraus, dass dieser Einsatz aufgrund der Standortbedingungen etwas komplexer werden würde. Doch zusammen mit unserem Auftraggeber, dem Zentralen Gebäudemanagement der Stadt Ulm und unserem Projektleiter Michael Würstle, wurde ein Krankonzept gefunden, das alle Anforderungen erfüllte.“
Die Einweihung des Turms am 25. Juni fällt mit dem 75-jährigen Jubiläum von Rieger & Moser zusammen. „Als wir vom Projekt des Berblinger Turms hörten, war für uns klar: Da müssen wir dabei sein. Denn seit 75 Jahren sind wir mit der Stadt Ulm verbunden und durften mit unseren Dienstleistungen zum Aufbau und zur Entwicklung der Stadt beitragen“, sagt Geschäftsführer Dieter Moser.
Die Rieger & Moser GmbH und Co. KG gehört seit 1985 zur international agierenden Schmidbauer-Gruppe. Am Standort in Ulm betreibt Rieger & Moser mit rund 40 Mitarbeitern 20 Mobilkrane von 30 t bis 350 t Traglast. Zudem gehören diverse Schwertransportfahrzeuge zum Fuhrpark.