Firmengruppe

Hans Liebherr – Unternehmer, Erfinder, Visionär

Die Erfolgsgeschichte der Firmengruppe Liebherr ist untrennbar mit der Person ihres Gründers verbunden. Es ist die Geschichte von Hans Liebherr, einem gelernten Baumeister, unermüdlichen Tüftler, pragmatischen Geschäftsmann und erfolgreichen Pionierunternehmer.

portraetdesfirmengruenders 1920x1920

Der Pionier - Ideen in die Tat umsetzen

Hans Liebherr ist einer der großen Pioniere der deutschen Nachkriegswirtschaft. Zu seinen bahnbrechenden Erfindungen zählen der mobile Turmdrehkran oder der erste Hydraulikbagger Europas: Innovationen, die das Bauwesen nachhaltig beeinflusst haben. „Seine wirtschaftlichen Erfolge verdankt er der Fähigkeit, aus der Schar vorbeihuschender Ideen im entscheidenden Augenblick die richtigen herauszugreifen“, so der Dekan der Technischen Hochschule Aachen, Prof. Dr. Weyres anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde im Jahr 1964. Bei seinen Entwicklungen beweist Hans Liebherr ein ausgeprägtes Gespür für Erfolg versprechende Produkte und Zukunftsmärkte. Dabei ruht er sich als begeisterter Tüftler nicht auf Erreichtem aus. Er entwickelt unermüdlich neue Produkte und bringt sie in enger Zusammenarbeit mit den Konstrukteuren schnell und beharrlich zur Marktreife.

liebherr-hans-liebherr-crane-kirchdorf-1953

Der Zielstrebige - Einen langen Atem haben

Wenn sich der Erfolg seiner Produkte manchmal nicht sofort einstellt, beweist Hans Liebherr Durchhaltevermögen. So verläuft die Vorstellung des ersten mobilen Turmdrehkrans auf der Frankfurter Herbstmesse 1949 enttäuschend. „Nach der Messe hätte ich eigentlich meine Fertigung im Kranbau wieder einstellen können“, erinnert er sich. Stattdessen arbeitet Hans Liebherr zielstrebig an der Umsetzung seiner Pläne, bis die ersten Aufträge eingehen und die Fertigung erfolgreich anläuft. Dabei denkt der Unternehmer immer langfristig. Sein Motto: „Mit festem Willen zu guter Arbeit kann man auch an fast unerreichbar scheinende Ziele gelangen.“ Durch seine Beharrlichkeit und sein rastloses Streben nach Verbesserung erreicht er, dass „Made by Liebherr“ heute weltweit für Qualität und hohen Nutzwert steht.

liebherr-founder-hans-liebherr-portrait

Der Geschäftsmann - Solide wirtschaften

Als Unternehmer setzt Hans Liebherr Schritt für Schritt auf Expansion, ohne seine Unabhängigkeit aufs Spiel zu setzen. „Ich bin eigentlich nie ein Risiko eingegangen. Ich habe immer nur so weit disponiert, wie mein Arm reicht.“ Aus diesem Grund finanziert er von Anfang an alle Vorhaben über Eigenkapital. Bis auf sparsame Entnahmen bleiben die Gewinne im Unternehmen, um Forschung, Entwicklung, Produktion und Vertrieb weiter zu optimieren. Diese Unabhängigkeit ermöglicht es Hans Liebherr, die breit aufgestellte Firmengruppe durch konjunkturelle Schwankungen zu führen und notwendige Produktentwicklungen über lange Zeiträume zu verfolgen.

liebherr-hans-liebherr-doctorate-1964.jpg

Der Baumeister - Auf dem Boden bleiben

Er ist eine der großen deutschen Unternehmer-Persönlichkeiten seiner Zeit und bleibt doch immer bescheiden. „Sie wissen ja, ich bin eigentlich nur Maurermeister“, sagt Hans Liebherr anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde. Mitte der 1960er Jahre hat er die ehemalige kleine Baufirma längst als einen der weltweit führenden Baumaschinen-Hersteller etabliert. Nach wie vor kümmert er sich um seine Werke persönlich. Selber machen, selber denken und nicht lange reden, sondern handeln, ist seine Devise. Vor Ort macht er sich ein Bild, spricht ausführlich mit Mitarbeitern und entscheidet dann schnell, pragmatisch und direkt. Mit seiner bodenständigen Art bleibt er immer nah an den Bedürfnissen seiner Kunden.

liebherr-hans-liebherr-biberach-1971

Der Familienunternehmer - Verantwortung übernehmen

Seit dem Eintritt in das elterliche Baugeschäft ist Hans Liebherr durch und durch Familienunternehmer. „Er wollte immer, dass alle mitdenken und Verantwortung übernehmen“, sagte Willi Liebherr einmal über seinen Vater. Das gilt auch für die Mitarbeiter. Obwohl die Firmengruppe unter seiner Führung Konzerngröße erreicht, schafft er keinen zentralen Großkonzern. Er setzt auf weitgehend eigenständige Unternehmensteile, in denen er seinen Mitarbeitern Entscheidungsspielraum lässt. „Immer wenn ich ein neues Werk gebaut habe, habe ich ihm auch eine neue Führung mitgegeben. Ich will nicht, dass ein Werk von oben geführt wird“, so der Unternehmer. Nach seinem Tod im Jahr 1993 übernehmen drei seiner fünf Kinder die Leitung. Bis heute sind alle Gesellschafter Familienmitglieder – und dies mittlerweile in der dritten Generation.