Turmdrehkrane

Allround-Talent Liebherr-Mobilbaukran MK 140 sorgt in Chemiewerk für Sauberkeit

Vom Einrichten der Reaktor-Baustelle über das Heben von Umweltservice-Mitarbeitern bis hin zur (De-)Montage einiger Gerüste war ein Liebherr-Mobilbaukran MK 140 Plus in einem Chemiewerk im Dauereinsatz. Im deutschen Stade wurde ein Reaktor heruntergefahren, gereinigt, gewartet und neu instandgesetzt.

Mit seiner maximalen Ausladung von 58,5 Metern im Katzmodus konnte der MK 140 die Fläche des Reaktors gut abdecken.

Über einen Zeitraum von rund neun Wochen war der Liebherr-Mobilbaukran MK 140 am Klärschlamm-Reaktor einer Anlage des US-amerikanischen Chemieunternehmens Dow nahezu täglich rund zehn Stunden pro Tag gefordert – mit den unterschiedlichsten Hüben. Mit seiner maximalen Ausladung von 58,5 Metern im Katzmodus konnte er die Fläche des Reaktors gut abdecken. „Wir haben beim letzten Reaktor, dem LR-600, bereits gute Erfahrungen mit einem MK gemacht. Allerdings ist der MK 110 damals schon an seine Grenze gekommen. Nachdem der LR-602 noch einmal etwas höher ist und wir wieder viele Lasten hochheben mussten, haben wir uns diesmal für den MK 140 entschieden – einfach, weil er die nötige Hubhöhe bietet“, so Alexander Kehrbach, Arbeitskoordinator von Dow.

Es werde Licht

Nachdem die Arbeiten teils bis in die Nacht hinein dauerten, sollte die Baustelle zu Beginn erst einmal bestmöglich ausgeleuchtet werden. Hierfür hob der MK 140 das notwendige Material samt Baustellenbeleuchtung in den Reaktor. Ergänzt durch das Licht der LED-Scheinwerfer am Ausleger des MK 140 war also auch zu früher oder später Stunde sowohl im Reaktor als auch außerhalb alles hell erleuchtet.

Über einen Zeitraum von rund neun Wochen war der Liebherr-Mobilbaukran MK 140 am Klärschlamm-Reaktor nahezu täglich rund zehn Stunden pro Tag gefordert.

Heben am Limit

Das schwerste zu hebende Teil war ein 2.800 Kilogramm schwerer Reaktordeckel. Dieser befand sich bei 33,5 Meter Ausladung und musste vom Inneren des Reaktors auf die Freifläche hinausgehoben werden. „Dafür war die Funkfernsteuerung perfekt: Ich konnte mich frei bewegen und hatte die Last immer fest im Blick“, so Kranfahrer Stephan Achenbach. Es begeistere ihn immer wieder, wie feinfühlig sich der MK auch mit einer solch schweren Last am Haken steuern lässt. Der Reaktordeckel wurde außerhalb des Reaktors abgelegt, später sandgestrahlt und nach der Reaktorreinigung wieder an Ort und Stelle angebracht. Für die noch schwereren Teile bekam der MK zeitweise Unterstützung von einem Liebherr-Mobilkran LTM 1500-8.1, der sich bereits seit vielen Jahren bei Hüffermann bewährt hat. Dieser hob beispielsweise die 12 Tonnen schweren Räumerbrücken aus der Nachklärung und nach ihrer Reparatur auch wieder hinein.

Auf Nummer sicher

Für die Feinarbeiten bei der Reinigung der Nachklärung hob der MK 140 mehrere Mitarbeiter einer Reinigungsfirma in den Reaktor – in einem speziell dafür zugelassenen Personentransportkorb. Für zusätzliche Sicherheit sorgte besonders in dieser Phase des Einsatzes die redundante Stromversorgung sowie die Kamera an der Laufkatze, mit der Kranfahrer Stephan Achenbach zu jeder Zeit alles optimal im Blick hatte. Bereits zwei Wochen vor dem Einsatz hatte der Krandienst Hüffermann diesen Personentransport ordnungsgemäß genehmigen lassen.

Innerhalb von vier Tages- und drei Nachtschichten hob der MK 140 insgesamt 125 Tonnen Gerüstmaterial ein.

Gut zu wissen: Für eine schnellere Abwicklung derartiger Einsatze bietet Liebherr für den MK 140 eine spezielle Zusatzausrüstung für Personentransporte an. Wenn er diese hat, ist der Mobilbaukran in Deutschland automatisch in das Verfahren der "Grundsätzlichen Zustimmung; Bedienungen für die Personenbeförderung mit Fahrzeugkranen" der Berufsgenossenschaft Verkehr aufgenommen.

Gut aus- und eingerüstet

Um den Reaktor nach dessen Reinigung komplett neu beschichten zu können, wurde das Reaktorinnere mit einem großen Gerüst versehen. So musste der MK 140 innerhalb von vier Tages- und drei Nachtschichten insgesamt 125 Tonnen Gerüstmaterial einheben. Auch die Rollgerüste für die Nachklärung und verschiedene Materialien sowie weitere Lochblechdeckel hob der MK 140 hinein und wieder heraus.

Kranfahrer Stephan Achenbach zeigte sich rundum zufrieden: „Es war ein abwechslungsreicher Job mit vielen unterschiedlichen Aufgaben – mal mit Funkfernsteuerung, mal aus der höhenverstellbaren Kabine. Außerdem hat die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten super geklappt. Hat insgesamt echt Spaß gemacht“, so Achenbach.

Dezember 2019