News | 29.11.2024
Hochwasserschutz an der Donau: Liebherr-Raupenbagger bewegen 80.000 Tonnen Kies
- Zwei Liebherr-Raupenbagger R 938 befördern circa 80.000 Tonnen aus der Donau an die Oberfläche
- Arbeiten gewähren Durchfluss der Donau und tragen präventiv zu Hochwasserschutz bei
- Hohe Anforderungen an Mensch und Maschine durch natürliche Gegebenheiten
Nicht wenige Passanten halten am Donauufer an und zücken ihr Handy für ein kurzes Foto. Das Motiv der Begierde: zwei vermeintlich schwimmende Bagger auf der Donau. Was auf den ersten Blick surreal wirkt, entpuppt sich als zwei Liebherr-Raupenbagger R 938, die nahezu unermüdlich Kies an die Wasseroberfläche des Flusses befördern. Der spektakuläre Einsatz der Liebherr-Maschinen ist erforderlich, um den „Durchfluss“ der Donau an diesem Teilstück zu gewährleisten. Die Maßnahme trägt somit präventiv zum Hochwasserschutz der nahegelegenen Ulmer Innenstadt bei.
Es scheint ein Duell der Gegensätze zu sein, das sich an bzw. in der Donau abspielt. Die zwei Liebherr-Raupenbagger R 938 trotzen dem Sog des Flusses, um den aus der Iller angespülten Kies aus dem Wasser zu befördern. Am Ende werden es ca. 80.000 Tonnen Kies sein, die die beiden Liebherr-Raupenbagger aus der Donau bergen. Damit leisten die R 938 einen elementaren Beitrag zum Hochwasserschutz und sind wichtiger Teil der Kreislaufwirtschaft. Schließlich geht das abgetragene Material zur Aufbereitung in ein nahegelegenes Kieswerk und wird anschließend für verschiedene Zwecke wiederverwendet.
Die Nagel Baumaschinen Ulm GmbH hat dem ausführenden Bauunternehmen HEIM Holding GmbH & Co. KG dafür in kürzester Zeit zwei leistungsstarke Raupenbagger den Anforderungen entsprechend umgerüstet und zur Verfügung gestellt. Der Einsatz in der Donau ist für die Liebherr-Maschinen und insbesondere für die beiden Maschinenführer eine anspruchsvolle Herausforderung.
Der Raupenbagger R 938: Leistungsstarke Maschine der Generation 8
Die Liebherr-Raupenbagger sind grundsätzlich aus robustem Material, was sich auch bei diesem Einsatz bewahrheitete. Aufgrund des fließenden Wassers ist mehr Leistung wegen des damit verbundenen erhöhten Widerstands notwendig. Dies führte gleichzeitig dazu, dass durch die Arbeitsbewegungen am Löffelstiel eine deutlich höhere Temperatur herrschte als beim kühlen Donauwasser. Diesen Gegensatz meistern die zwei Liebherr-Raupenbagger R 938 auf hervorragende Art und Weise und unterstreichen damit die hohe Liebherr-Qualität. Der R 938 ist Teil der Raupenbagger-Generation 8 mit einem Gewicht von 22 bis 45 Tonnen, die bei der Liebherr-France SAS in Colmar (Frankreich) entwickelt wurde. Die Bagger wurden im Jahr 2019 vorgestellt und zeichnen sich durch ihr modernes Design, die hohe Leistungsfähigkeit und Vielseitigkeit aus. Der geringe Kraftstoffverbrauch des R 938, sichergestellt durch einen 4-Zylinder-Reihenmotor der Stufe V von Liebherr, sorgt außerdem für maximale Effizienz und Rentabilität der Maschine im Einsatz.
Die Liebherr-Raupenbagger der Generation 8 sind das Ergebnis aufwändiger Forschungsarbeiten und vielfältiger Verbesserungen mit über 60 Jahren Erfahrung in der Entwicklung und Produktion von Raupenbaggern. Die aktuelle Generation zeichnet sich durch ein modernes Design und eine modulare Architektur aus. Sie wurde mit dem Ziel optimaler Ergonomie und Leistung sowie einem verbesserten Komfort und hoher Sicherheit entwickelt.
„Fischen im Trüben“: Liebherr-Raupenbagger behalten den Durchblick
Die Liebherr-Raupenbagger sind es gewohnt in teilweise unwegsamem Gelände ihre volle Leistungsstärke auszuspielen. Dennoch stellt der Einsatz im Fluss eine spezielle Herausforderung für die beiden Maschinenführer der R 938 dar. Das abzutragende Material ist nicht immer sichtbar und so müssen sich Mensch und Maschine langsam an ihren Einsatzort herantasten. Insbesondere mit der zunehmenden Tiefe der Donau in der Flussmitte sind die beiden Raupenbagger gezwungen, sich ein Fundament unter der Wasseroberfläche zu errichten, um die Kiesabtragung an diesen Stellen zu ermöglichen. Von den R 938 war dann zeitweise nur der markante Liebherr-gelbe Oberwagen zu sehen. Für Außenstehende entstand so der Eindruck zweier schwimmender Bagger, die im Trüben fischen – vor dem spektakulären Hintergrund des berühmten Ulmer Münsters.