4 Minuten | Magazin 02/2021
„Da helfen wir doch gerne!“
Wenn es um besonders knifflige Hubaufgaben geht, ist Uwe Langer ein gefragter Experte. Der Chef des Kran- und Schwerlastunternehmens Riga Mainz hat mit seinem Team dank neuer oder besonders cleverer Lösungen schon zahlreiche Herausforderungen gemeistert.
Power Lift Tower trifft Power Lift Crane
Sein neuestes Baby: PLT. Steht für Power Lift Tower. Und die können mächtig was stemmen. Aber was machen die Tower mit dem Schwerstlastfahrzeug, von dem aus sie agieren? Um das herauszufinden, brauchte Langer Schützenhilfe – und klingelte bei uns durch. Ob wir wohl helfen könnten? Konnten wir. Haben wir. Und zwar gerne!
Experte für knifflige Hubaufgaben: Riga Mainz-Chef Uwe Langer.
Auf den Hof fährt Uwe Langer dann kurz später mit fünf seiner acht Türme und einem 22-achsigen SPMT (Self Propelled Modular Transporter). Er parkt alles auf dem LiebherrAbnahmeplatz zwischen dem LR 13000, der sich wie aus guter Fügung zum Zeitpunkt des Anrufs gerade auf dem Testfeld befand, und 1.250 Tonnen Testgewichten. Diese sind am Haken des 3.000-Tonners angeschlagen. Für den Belastungstest stehen zwei PLT auf dem Betonboden und drei in gleichmäßigem Abstand auf dem SPMT.
Der Unternehmer aus Mainz kann seine neueste Idee, die er von der Neuensteiner Firma Greiner hat umsetzen lassen, genau erklären: „Jeder Power Lift Tower kann 500 Tonnen nach oben stemmen, das macht bei acht Hydraulik-Hubtürmen ganze 4.000 Tonnen Hubkraft. Der Gleichhub der Türme, für deren Bedienung normaler Baustellenstrom und eine kabellose Fernbedienung ausreichen, wird elektronisch geregelt.“ Stolz ist er auch darauf, dass sich die Hubhöhe über Stapelelemente vergrößern lässt und dabei weder Hydraulikschläuche, noch Nebenaggregate nötig sind. „Und natürlich ist jeder PLT völlig autark.“
Fünf Power Lift Tower und ein 22-achsiges SPMT sind bereit für einen statischen Belastungstest.
Beim dynamischen Belastungstest mussten die PLT die 1.250 Tonnen alleine nach oben stemmen.
Was Langer noch nicht weiß und nun testen will: Was passiert mit dem SPMT, wenn er so punktartig belastet wird? Die Theorie kennt er dank Simulationen und Berechnungen. Aber stimmt diese mit der Praxis überein? Um das herauszufinden, benötigt er rund 1.200 Tonnen Prüfgewicht und einen Kran zum Heben.
Kein Problem: Sein Anruf bei Liebherr genügte. Wir hatten einen LR 13000 auf dem Abnahmeplatz stehen – inzwischen übrigens bereits der sechste – und an Prüfgewichten fehlte es auch nicht. Ebenso wenig fehlte es an Motivation unserer Kollegen auf der Kranabnahme: Wir halten was von gelebter Partnerschaft und erleben immer wieder, wie sich dadurch Produkte und Prozesse verbessern.
PLT auf SPMT verschieben beim Ersteinsatz vorgefertigte, bis zu 1.850 Tonnen schwere Brückenteile zur Endposition.
Und so war der Testlauf geschmückt von kollegialer Zusammenarbeit und erfreulichen Erkenntnissen. Denn zum einen lag die Verformung des SPMT deutlich unter den Vorhersagen, was zu hoher Präzision der Türme in der Vertikale führt. Und zum anderen war der Synchronlauf der Hebetürme so genau wie ein Schweizer Uhrwerk. Unterm Strich halten wir fest: Die Zusammenarbeit mit unseren Kunden macht einfach Spaß und bringt beide Seiten voran. Wir wünschen stets volle Power für den Tower!
Dieser Artikel erschien im UpLoad Magazin 02 | 2021.