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Service ohne Grenzen

Minus 27 Grad! Es ist in diesen Februartagen bitterkalt in Mockfjärd. Gut, dass die Holzverarbeiter hier im tiefsten Mittelschweden schnee- und frosterprobt sind. Denn die Lkw bringen auch bei polaren Minusgraden unverdrossen ihre Ladungen mit Kiefernholzstämmen ins Sägewerk von Moelven Dalaträ, wo das Rundholz für die Weiterverarbeitung zu Fenstern, Innenverkleidungen und Fußböden zugeschnitten wird. Da müssen das Entladen der Trucks und das Umschlagen einfach reibungslos funktionieren – zu jeder Zeit.

Das weiß auch Conny Lind. Heute früh greift er mit seinem L 580 LogHandler XPower® die Langhölzer vom Holztransporter und legt sie wie Mikadostäbe auf die unter der frostigen Last heftig rumpelnde Förderanlage. Sie transportiert das Holz direkt in die Qualitätskontrolle und Verarbeitung.

Nur kein Verzug

Um kurz nach acht leuchtet in seiner Maschine das Service-Symbol auf. Sie meldet, dass nach 1.000 Betriebsstunden eine Wartung und eine Erneuerung von Verschleißteilen fällig wird. „Morgen wäre ein guter Zeitpunkt für einen Service“, denkt sich Conny Lind. Die Disposition hatte eben einen ruhigen Tag beim Holzeingang signalisiert. Dagegen sind für übermorgen große Lieferungen aus den schwedischen Wäldern angekündigt. Da müssen alle Maschinen ran.

Um kurz nach 10 Uhr ruft Conny Lind bei seinem Liebherr-Servicepartner im 160 Kilometer entfernten Västerås an. Dieser checkt im System sofort die Verfügbarkeiten: der zuständige Servicetechniker steht für morgen bereit. Jetzt müssen nur noch die Originalersatzteile her. Nun ist das zentrale Ersatzteillager der Sparte Erdbewegung am Zuge, das knapp 1.800 Kilometer entfernt liegt. In Deutschland, genauer gesagt in Oberopfingen in der Nähe von Memmingen. 37 Minuten später, um 10:37 Uhr blinkt dort im Warehousemanagement-System die Bestellung auf.

Hunderttausend Artikel – ungezählte Möglichkeiten

„Logistik ist, wenn alles läuft – und zwar genau nach Plan.“ Für Benedikt Büren liegt genau darin die ganze Faszination seines Jobs. Er ist Head of Service der Liebherr-Logistics GmbH. Sein Arbeitsplatz ist das Logistikzentrum in Oberopfingen, das zentrale Ersatzteillager der Erdbewegungssparte und Komponentensparte von Liebherr, direkt an der A7. Es ist nicht zu übersehen. Das Lager erstreckt sich über 47.000 Quadratmeter, bietet über 90.000 Palettenstellplätze und organisiert Kleinteilelogistik mit 122.000 Behältern im Automatischen Kleinteilelager. „So bringt Liebherr rund 122.000 Artikel zu den Kunden in aller Welt“, erklärt Büren.

Ein Servicepaket für einen L 580 LogHandler XPower®: Soeben ist der Auftrag aus Schweden eingegangen. Benedikt Büren schaut im Leitstand des Ersatzteillagers auf den Bildschirm: „Ist schon unterwegs“, sagt er. Das Servicepaket für das Sägewerk in Mockfjärd ist eine von bis zu 2.000 Sendungen, die täglich von Oberopfingen aus in alle Welt gehen.

Heute bestellt – heute verschickt

„Abhängig vom Lieferort können wir Bestellungen, die bis 17:30 Uhr bei uns eingehen, noch am selben Tag auf den Weg bringen“, sagt Büren. Möglich mache dies die weitreichende Automatisierung. Sie beginne bei der Informations- und Datenübertragung und reiche bis zum physischen Transport. „Unser Ziel ist die höchst mögliche Ersatzteilverfügbarkeit“, so der Logistiker. Für den Kunden bedeute dies maximale Maschinenverfügbarkeit und möglichst kurze Standzeiten während der Wartungs- und Service-Intervalle.

Dass das richtige Paket zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein kann, dazu trägt maßgeblich auch das Automatische Kleinteilelager, kurz AKL, bei. „Das AKL ist unser ganzer Stolz. Hierüber verarbeiten wir rund 85 Prozent unserer Auftragspositionen“, sagt Büren. Das Servicepaket für Schweden ist vom Moment der Bestellung an ständig in Bewegung: Mit ausgeklügelter Fördertechnik geht es über die Kommissionierung, den finalen Check und die auftragsbezogene Etikettierung in den Versand, wo am Nachmittag die Übergabe an den Overnight-Express erfolgt. Dessen Name ist wie gemacht für das Schweden-Paket: Time Matters – die Zeit läuft. In Baden-Baden wartet schon das Flugzeug nach Jönköping.

„Mit der Übergabe an den Zusteller ist aber für uns noch längst nicht Schluss“, sagt Benedikt Büren. Das Sales Order Tracking, SOT, liefere Liebherr und den Vertriebs- und Servicepartnern immer aktuelle „live“-Informationen, wo sich das Paket gerade auf seinem Weg bis zur Auslieferung befindet. „Damit alles nach Plan läuft – auch bei abgelegenen Lieferungen mitten in den schwedischen Wald.“

Sendungsverfolgung

Immer genau wissen, wo sich gerade eine Lieferung befindet – und das „live“ und in Echtzeit. Tracking and Tracing (oder kurz Track and Trace) nennen Logistiker die inner- und außerbetriebliche Sendungsverfolgung von Paketen und Ladeeinheiten. Sie dient einer möglichst umfangreichen Transparenz entlang komplexer Supply Chains. Mit diesen Informationen lassen sich Warenströme und Prozesse optimieren und ungenutzte Kapazitäten reduzieren, etwa durch eine möglichst exakte Planung von Warenein- und -ausgängen.

Unter Tracking versteht man die Verfolgung des Warenflusses von der „Quelle bis zur Senke“, von Tracing spricht man bei der Rückverfolgung vom Endabnehmer bis zum Punkt der Urerzeugung.

Liebherr hat dazu eine eigene Technologie aufgesetzt: das Sales Order Tracking, kurz SOT. Damit können die Vertriebs- und Servicepartner jederzeit von überall her den aktuellen Bearbeitungsstand ihrer offenen und abgeschlossenen Ersatzteilbestellungen einsehen.

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Sala, gut eine Autostunde nördlich von Stockholm in der schwedischen Provinz Västmanland: 6:40 Uhr. Björn Lundin hat sich einen Kaffee gekocht und checkt im Laptop die Auftragslage. Für heute hat der Servicetechniker von Liebherr den Service für den L 580 LogHandler XPower® in Mockfjärd im Plan. Im Sales Order Tracking ist der Auftrag auf grün geschaltet. Es kann losgehen. Denn Lundin weiß jetzt, dass der Kurierdienst das Servicepaket aus Oberopfingen heute Nacht schon in seinem Werkstattauto deponiert hat. Knapp anderthalb Stunden sind es für ihn zum Sägewerk von Moelven Dalaträ in Mockfjärd. Anderthalb Stunden nordwärts durch den klirrend kalten, tiefverschneiten schwedischen Winter.

Immer erreichbar

„Maschinenverfügbarkeit ist in der Holzwirtschaft ein Muss“, weiß Lundin. „Die Arbeitsgeräte müssen einfach laufen – auch unter extremen Bedingungen.“ Regelmäßige Wartung und Service seien deswegen wichtig. „Und wenn doch einmal unerwartet etwas kaputt geht, können wir innerhalb von zwei Stunden vor Ort sein und reparieren.“

Erfolg nach Plan

Um kurz vor halb neun hat Lundin bereits die Motorhaube des L 580 LogHandler XPower® aufgeklappt. Schritt für Schritt geht er die Wartung durch: tauscht Dichtungsringe und Filter aus und arbeitet sich so durch das Servicepaket, alles nach Plan. Dass Liebherr wie bei allen Baumaschinen auch beim L 580 LogHandler XPower® sämtliche Schlüsselkomponenten vom Dieselmotor über die Hydraulik bis hin zum Stahlbau selbst herstelle, käme dem Service sehr entgegen, sagt Lundin. „Der Maschinenaufbau ist serviceorientiert, alle Wartungspunkte sind immer sehr gut zu erreichen. Das erleichtert mir die Arbeit, spart Zeit und führt so zu minimierten Wartungskosten.“

Service, der Geld verdient

Damit rennt der Liebherr-Servicetechniker bei Peter Funk, dem CEO Moelven Dalaträ, offene Türen ein: „Wir verarbeiten hier bei uns am Standort im Jahr 280.000 Kubikmeter Holz. Leistungsfähige Maschinen sind das A und O, damit wir die erforderlichen Kapazitäten schaffen. Regelmäßige Wartungsintervalle sind dafür der Schlüssel“, so Funk. „So ist Service kein lästiger Kostenfaktor. Im Gegenteil. Er hilft beim Geldverdienen.“

Nachdem Björn Lundin die Motorhaube des Loghandler XPower® geschlossen und das Werkzeug in seinem Sprinter verstaut hat, meldet er über seinen Laptop dem Liebherr-System den erfolgreichen Abschluss der Servicekette. Conny Lind ist derweil schon wieder mit seinem Loghandler XPower® unterwegs. Die nächste Holzlieferung kann kommen.

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