Firmengruppe

Verzahntechnik und Automationssysteme

Im Produktsegment Verzahntechnik und Automationssysteme verbuchte Liebherr im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 280 Mio. €. Das entspricht einer Steigerung um 75 Mio. € bzw. 36,6 % im Vergleich zum Vorjahr.

Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr

Umsatz in Mio. €

von 205

+ 36,6%

Investitionen in Mio. €

von 6

+ 16,7%

Beschäftigte

von 1.688

+ 3,0%

Umsatzanteile nach Absatzregionen

  • 31,1%

    Europäische Union

  • 7,9%

    Nicht-EU-Länder

  • 20,4%

    Nordamerika

  • 2,1%

    Mittel- und Südamerika

  • 38,5%

    Asien und Ozeanien

  • 0,0%

    Afrika / Naher und Mittlerer Osten

Umsatzplus entgegen dem Branchentrend

Nach Angaben des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) entwickelte sich die Werkzeugmaschinenbranche im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht rückläufig. Wachstumsbranchen wie E-Mobility, Windkraft und Aerospace wirkten fördernd, während das Standardmaschinengeschäft schwächer lief. Entgegen dem allgemeinen Branchentrend verzeichnete Liebherr mit seinem Produktsegment Verzahntechnik und Automationssysteme über alle Bereiche hinweg ein Umsatzplus.

Sowohl in der EU als auch in den Nicht-EU-Ländern verlief das Geschäft sehr positiv. Besonders hervorzuheben sind Deutschland und das Vereinigte Königreich. Im Produktbereich Verzahntechnik konnte durch den Wachstumstreiber China in der Absatzregion Asien und Ozeanien ein Umsatzplus verbucht werden, während sich im Produktbereich Automationssysteme der Umsatz dort negativ entwickelte. Nach einem Rückgang im Jahr 2022 verlief das Geschäft in Nordamerika vor allem durch die USA im Berichtsjahr wieder erfreulich.

Die Entwicklung von digitalen Lösungen ist über das gesamte Produktsegment hinweg ein übergeordnetes Ziel.

Automatisierte Demontage von Batteriepacks

Im Produktbereich Automationssysteme entwickelte Liebherr im Rahmen des vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekts ZIRKEL automatisierte Demontageprozesse für Batteriepacks von Elektrofahrzeugen. Mit dem Ziel, wertvolle Rohstoffe ökologisch und ökonomisch sinnvoll zu recyceln, wird eine mechanische Demontage und Sortierung der Komponenten angestrebt. Die Automation der Prozesse ist notwendig, um hohe Recyclingquoten zu erzielen und die steigenden Rücklaufmengen wirtschaftlich zu verarbeiten. Das Forschungsprojekt soll eine nachhaltige, CO₂-neutrale Batterieproduktion entlang der gesamten Prozesskette etablieren. Die erste Pilotanlage wurde im Juli 2023 im Forschungscampus Open Hybrid LabFactory in Wolfsburg (Deutschland) installiert.

Im Bereich Verzahntechnik konzipierte Liebherr eine neue Generation von Verzahnmaschinen für Werkstücke mit einem Durchmesser bis 500 mm. Sie bieten maximale Prozesssicherheit, mehr Flexibilität und hohe Produktivität. Die Überarbeitung umfasst eine Neugestaltung des Maschinenbetts für einen verbesserten Späneabtransport und konstantes Temperaturverhalten. Die Wälzfräsmaschine LC500 verfügt über den verbesserten Fräskopf HH240 für eine hohe Performance. Ein einzigartiges Merkmal ist die optional integrierbare Anfaseinheit, die hauptzeitparalleles Anfasen sowohl mit ChamferCut- als auch mit FlexChamfer- Verfahren ermöglicht. Eine optimierte Ergonomie der Arbeitsräume und verbesserte Bedienoberflächen tragen zum gesteigerten Bedienkomfort bei.

Die Entwicklung von digitalen Lösungen ist über das gesamte Produktsegment hinweg ein übergeordnetes Ziel. Ein Beispiel hierfür ist die virtuelle Inbetriebnahme einer Palettierzelle mit automatischer Beladung einer Wälzschälmaschine. Die Vorab-Simulation per digitalem Zwilling spart bei der realen Inbetriebnahme Zeit und Kosten und sorgte für Planungssicherheit zum Produktionsstart.

Dem Geschäftsjahr 2024 schaut Liebherr im Produktsegment trotz eines erfolgreichen Berichtsjahres verhalten optimistisch entgegen.