Verzahntechnik und Automationssysteme
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Systemlösungen aus einer Hand – weltweit

Vor gut einem Jahr wurde die Wenzel GearTec GmbH, ein erfolgreicher Hersteller von Verzahnungsmessmaschinen, in die Liebherr-Verzahntechnik GmbH integriert. Wie profitieren Kunden, Technologie und Mitarbeiter heute davon? Dazu sprachen wir mit Peter Biemer, Gebietsverkaufsleiter bei Liebherr, und Heinrich Brüderle, Leiter Messtechnik, ehemals Wenzel GearTec GmbH.

Seit einem Jahr ist die Messtechnik Bestandteil des Liebherr-Portfolios. Wie bewerten Sie die Integration aus heutiger Sicht?

Peter Biemer: Liebherr hat sein Portfolio als Komplettanbieter erfolgreich erweitert. Die Messtechnik ins Unternehmen zu integrieren, war ein wichtiger strategischer Schritt und die logische Weiterentwicklung der Kooperation mit der Wenzel GearTec GmbH, die seit 2015 bestand. Damit können wir jetzt abgestimmte Systemlösungen von Verzahn- und Messmaschinen aus einer Hand anbieten.

Heinrich Brüderle: Unsere Messgeräte sind für höchste Genauigkeit bei der Prüfung von Zahnrädern bekannt. Durch die bestehende Partnerschaft mit Liebherr war uns klar, dass die Integration der richtige Schritt ist, um unsere Technologie gemeinsam voranzubringen und sie für unsere Kunden weiterhin auf höchstem Niveau anbieten zu können. Bei der Entwicklung der LHOpenConnect- und weitergehenden Systemlösungen machen sich die Synergieeffekte schon bemerkbar.

Sie haben auf der EMO 2019 eine Lösung zur Datenübertragung zwischen Bearbeitungs- und Messmaschine vorgestellt. Ihre Lösung nennt sich LHOpenConnect. Wie unterscheidet sich diese vom Closed-Loop-Ansatz?

Peter Biemer: Auf der EMO 2019 hat Liebherr die Messmaschine WGT 280 vorgestellt, die eine herstellerneutrale GDE-Schnittstelle zur Datenübertragung an die Produktionsmaschine besitzt. Dieses Konzept haben wir erweitert zu einem System, bei dem – im Gegensatz zum „geschlossenen Loop“ – offene Datenstrukturen und Konnektivität im Mittelpunkt stehen. Die Software LHOpenConnect ermöglicht dem Anwender einen noch flexibleren und prozessübergreifenden Datenaustausch mit anderen Bearbeitungs- und Messmaschinen, Leitständen und Systemen zur Datenanalyse (mehr dazu hier).

Auf der technischen Seite wurden also bereits Synergieeffekte erzielt. Welche weiteren Vorteile der Integration der Messtechnik sehen Sie?

Heinrich Brüderle: Die Kunden profitieren weltweit von unserem erweiterten Angebot, dem verbesserten Servicenetzwerk und dem international ausgebauten Vertrieb. Durch die vielen Standorte von Liebherr sind wir überall nah beim Kunden und können Service und Support vor Ort anbieten.

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Ziehen ein positives Resümee: Heinrich Brüderle (links) und Peter Biemer

Was hat sich für die ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Wenzel GearTec verändert?

Heinrich Brüderle: Alle 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten Karlsruhe und Shanghai wurden übernommen. Sie wissen die Vorteile eines international tätigen Familienunternehmens zu schätzen, das nicht auf kurzfristigen Profit ausgelegt ist. Unsere Belegschaft sieht das Ganze sehr positiv. Und das ist auch für uns sehr wichtig, denn einer unserer wichtigsten Erfolgsfaktoren sind die Menschen, die täglich ihren Beitrag leisten.

Wo sehen Sie die künftigen Herausforderungen für die Liebherr-Messtechnik?

Peter Biemer: Die künftige Entwicklung wird in Richtung Automatisierung und Datenaustausch gehen. Da Liebherr sich intensiv damit beschäftigt und das Thema zu unseren Kernkompetenzen gehört, bin ich optimistisch, dass wir in dem Bereich weiterhin ganz vorne bleiben.

Heinrich Brüderle: Wir werden uns im Spannungsfeld zwischen automatisierter, fertigungsnaher und mannloser Messtechnik und dem Know-how der Menschen bewegen, die die Anlagen bedienen. Mit Liebherr haben wir den richtigen Technologiepartner, um unseren Kunden Stabilität und Sicherheit bieten zu können.

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