Turmdrehkrane

Liftinghero Silvia: Ihr MK verleiht ihr Flügel

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Sie heißt Guilhieyde – "Nennen Sie mich Silvia, das kann man sich leichter merken", sagt sie uns in einem fast perfekten Französisch mit einem leicht singenden portugiesischen Akzent – und sie liebt Herausforderungen. Ihr Job als Kranfahrerin ermöglicht ihr die Begegnung mit einer unbekannten Welt – Baustellen mit Blick aus 30 Metern Höhe! Aber bevor sie diesen doch eher dem männlichen Geschlecht reservierten Beruf ergreifen konnte, musste sie sowohl ihre Geschicklichkeit beim Fahren als auch ihr Durchhaltevermögen unter Beweis stellen.

Von Brasilien nach Nordfrankreich

Silvia wurde vor 34 Jahren in Brasilien geboren und hat den größten Teil ihrer Jugend in Rondonópolis, einer Stadt im Staat Mato Grossa im Zentralosten des Landes, wenige Kilometer von der Grenze zu Bolivien entfernt, verbracht. Im Alter von 22 Jahren nimmt Sylvia Kurs auf Europa und insbesondere Spanien, wo sie ihre Mutter wieder trifft, die dort eine berufliche Chance ergriffen hatte. Silvia arbeitet dann in einem Möbelgeschäft, in dem sie Kunden bei der Wahl von maßgeschneiderten Lösungen unter Berücksichtigung der architektonischen Gegebenheiten des Aufstellplatzes des Möbelstücks berät. Anschließend bricht sie "aufs Gratewohl" nach Italien, nach Rom, auf, wo sie die Sprache lernt und sich gleichzeitig während mehrerer Monate in eine humanitäre Aufgabe in einer Betreuungseinrichtung für benachteiligte Menschen einbringt. Nach dieser reichen menschlichen Erfahrung kehrt sie kurz nach Spanien zurück und packt dann ihre Koffer für den Norden Frankreichs, für Valencienne, nicht weit von der belgischen Grenze entfernt. Und dort machen ihr Freunde, die in der Hebetechnik tätig sein, Lust, in diese Berufsrichtung zu gehen.

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Ihre Anfänge in der Welt der Hebetechnik

Silvia macht die CACES (Fahrtauglichkeitsbescheinigung) für Kranfahrer und wird dann mit der Steuerung des brandneuen MK 88-4.1 betraut, den die Firma Société Valenciennoise Montage & Maintenance (SVMM) gerade gekauft hat. Das Familienunternehmen im Hauts-de-France, das von den Brüdern Brouillard geleitet wird, ist seit 1995 im Bereich Heben, Stahlbau, Materialtransport und der Vermietung von Kranen spezialisiert. Der MK 88-4.1 ergänzt einen Maschinenpark, der vor allem aus fünfzehn Mobilkranen von 30 bis 250 Tonnen besteht. "Ich hatte zuvor noch nie einen Kran gefahren und der MK von Liebherr reizte mich sofort. Ich habe den Kran zum ersten Mal 2019 auf der Bauma in München gesehen. Der MK ist sehr beeindruckend, ich finde ihn toll. Die Geschäftsführer der Firma SVMM haben mir vertraut und mir erlaubt, diesen Beruf zu entdecken. Gegenwärtig fahre ich nur den Kran, aber ich möchte sehr schnell meinen LKW-Führerschein machen, um den MK auch auf der Straße fahren zu können." Silvia fährt den MK 88-4.1 seit diesem Sommer und je mehr Kraneinsätze sie bewältigt, desto mehr mag sie diesen Beruf.

Baustellen – Schnittstellen der Kulturen

Wenn man ihre Selfies betrachtet, sieht man sofort, dass Silvia in ihrem Beruf aufgeht. "Am Anfang hatte ich gewisse Befürchtungen bezüglich der Stimmung mit den Jungs auf den Baustellen. Die ersten Kontakte sind manchmal etwas seltsam. Die Arbeiter sind es nicht gewohnt, eine Frau einen Kran fahren zu sehen und fragen sich, ob ich wohl den Anforderungen gewachsen bin. Aber nach dem ersten Einsatz des Hakens, sind sie sehr schnell beruhigt und machen anschließend alles, um mir bei meiner Aufgabe zu helfen. Außer Französisch und Portugiesisch, meiner Muttersprache, spreche ich Spanisch, Italienisch und auch Englisch, so kann ich sehr leicht kommunizieren und auch ein Klima des Vertrauens auf den Baustellen schaffen. Das erhöht auch die Sicherheit. Dieser Austausch ist sehr bereichernd und ermöglicht mir, meine Sprachkenntnisse anzuwenden und sie so nicht zu vergessen. Und dann trifft man oft dieselben Leute auf verschiedenen Baustellen der Region wieder. Dann kennt man sich immer besser und ich bringe auch regelmäßig "Pains au chocolat" zum Frühstück mit." Silvia betrachtet diese Momente als kostbare Augenblicke, die zum Austausch und Teilen von Erfahrungen einladen.

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Ein Beruf, bei dem für die Routine kein Platz ist

Die Art und Dauer der Silvia anvertrauten Aufgaben ist sehr unterschiedlich. "Wir machen oft bis zu drei verschiedene Einsätze an einem Tag. Andererseits bleibt der MK auch manchmal mehrere Wochen für einen längeren Einsatz am selben Ort. Ich arbeite auf unterschiedlichen Baustellen wie Gebäuderenovierung, Denkmälern wie z.B. Kirchen, manchmal auf Industrieanlagen oder auch auf Baustellen, auf denen ich zum Beispiel die Vorbereitung für die Armierung und die Anbringung von Schalungswänden mache. Der Arbeitsrhythmus ist generell hoch. Trotz meiner geringen Erfahrung habe ich es schon fertiggebracht, bis zu 140 Paletten an einem einzigen Tag zu transportieren. Darauf bin ich sehr stolz. Ich wechsle auch meinen Arbeitsplatz, da ich mal aus der Kabine heraus, mal am Boden mit der Fernbedienung den Kran fahre. So ist die Präzision größer, wenn die Baustellenkonfiguration es erfordert." Eines ist sicher: Silvia kennt keine Routine bei diesem Beruf, der ihr jeden Tag neue Abenteuer verspricht.

"In der Kabine des MK bin ich wie zu Hause"

Mit Arbeitstagen, die um 5 Uhr morgens beginnen können und anderen, die erst sehr spät am Abend enden können, verbringt Silvia sehr viel Zeit in der Kabine. "Liebherr hat alles so eingerichtet, dass der Kranfahrer komfortabel und sehr sicher arbeiten kann. Meine Chefs haben mir eine Mikrowelle im Schaltschrank angeschlossen. So kann ich mittags warm essen, das ist angenehm. Und wir haben vor, schnellstens eine Kaffeemaschine aufzustellen, um heißen Kaffee zu haben." Silvia kümmert sich sehr sorgfältig um ihren Arbeitsplatz. "Das ermöglicht mir, mich in der Kabine wohl zu fühlen, und ich bin überzeugt, dass die Arbeit mit sauberem Material zum guten Image unserer Firma bei den Kunden beiträgt." Silvia ist auch für die Schmierung des Geräts zuständig und erledigt das mit großer Gewissenhaftigkeit.

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Wenn luftige Höhen zur Obsession werden

"Ich liebe diesen Beruf auch so, weil er freie Sicht und das Gefühl zu fliegen bietet." Und diese Leidenschaft hat Silvia wirklich. Sie ist nämlich regelmäßig in ihrer Freizeit mit dem Flugzeug in luftigen Höhen und springt mit dem Fallschirm ab. "Ich mache Tandemsprünge aus einem Flugzeug aus 3000 Metern Höhe. Ich liebe das starke Gefühl, das mir der freie Fall bietet und den Sprung mit dem Fallschirm."

Mit dem Kopf in den Wolken verlassen wir Silvia, die beweist, dass sie sehr wohl auf der Höhe der Herausforderungen ist, die sie Tag für Tag beim Fahren ihres MKs annimmt.

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Steckbrief

  • Name: Guilhieyde (Silvia) Neves da Silva
  • Alter: 35 Jahre
  • Wohnort: Valencienne (Hauts-de-France), Frankreich
  • Erfahrung: 5 Monate
  • Funktion: Kranfahrerin
  • Motto: Ich liebe diesen Beruf, weil er freie Sicht und das Gefühl zu fliegen bietet.

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