Komponenten

Pressemitteilungen | 27.11.2024

Großwälzlager von Liebherr für Europas größte Hubdrehbrücke

  • Die Rollen-Kugel-Drehverbindung mit einem Außendurchmesser von fünf Metern ist in der Friesenbrücke verbaut, welche im Auftrag der Deutschen Bahn errichtet wird
  • Das Großwälzlager wird die Drehbewegung des mittleren Brückenteils, welcher etwa 145 Meter lang ist, ermöglichen
  • Das auf 100 Jahre Lebensdauer ausgelegte Lager wird zudem mit der systemintegrierten Verschleißmessung ausgestattet

Das Liebherr-Produktsegment Komponenten liefert das Herzstück für den Drehpfeiler der Friesenbrücke, welche im Auftrag der Deutschen Bahn in Weener errichtet wird. Dabei handelt es sich um eine fünf Meter große und 12,5 Tonnen schwere Rollen-Kugel-Drehverbindung samt acht dazu passenden Ritzeln. Auf dem Drehpfeiler und den dazugehörigen maschinentechnischen Anlagen von Hermann GmbH Maschinenbautechnologie lagert der 145 Meter lange und 1.800 Tonnen schwere mittlere Brückenteil der derzeit Europas größten Hubdrehbrücke.

Baden (Schweiz), 27. November 2024 – Die Friesenbrücke ist ein wesentlicher Teil der 173 Kilometer langen Bahnstrecke zwischen Groningen und Bremen. „Es ist mit insgesamt 335 Metern die größte Hubdrehbrücke Europas, über die neben dem Eisenbahnverkehr auch Fuß- und Radwege laufen werden“, erklärt Alexander Volgmann der Deutschen Bahn. „Die Brücke führt über die Ems und gibt diese durch eine Drehung um 90 Grad für die Schifffahrt frei. Und hier kommen das Großwälzlager und die Ritzel von Liebherr ins Spiel.“

Dabei sorgen die Rollen-Kugel-Drehverbindung inklusive acht dazu passenden Ritzel dafür, dass die Brücke an dem Drehpfeiler gedreht werden kann. „Bei der eingesetzten Maschinentechnik handelt es sich um eine Hub-Dreh-Verbindung. Zuerst wird der drehbare Teil der Brücke entriegelt, dann wird der mittlere Brückenteil am Drehpfeiler angehoben und damit freigesetzt. Anschließend wird die Brücke durch den Hydroantrieb und das Großwälzlager gedreht“, erzählt Karl Völkl von Hermann GmbH Maschinenbautechnologie, die den Drehpfeiler der Friesenbrücke liefern.

Mittels des Großwälzlagers wird das Brückenteil etwa 1.850-mal im Jahr geschwenkt. Um hier optimale Betriebszeiten zu unterstützen, hat Liebherr das Lager auf 100 Jahre Lebensdauer ausgelegt sowie dies zusätzlich durch eine FE-Berechnung überprüft und nachgewiesen. Als Schutz vor Korrosion wurde das Lager mit einer C5-Beschichtung lackiert, die speziell für Anwendungen im Wasser oder in wassernahen Gebieten genutzt wird. „Außerdem wird durch unsere intelligente Lagerspielüberwachung der Verschleiß an der axialen Laufbahn gemessen. Damit kann der Zustand des Lagers erfasst und Wartungsarbeiten effizient geplant werden“, erklärt Michael Sander, technischer Vertriebsingenieur im Bereich Großwälzlager bei der Liebherr-Components Biberach (Deutschland). Bei dieser Lösung sind die Sensoren im Lager integriert, so dass die Messergebnisse direkt ins Kundensystem übertragen werden. „Die nahtlose Integration in das Steuerungssystem des Kunden ist ein Novum. Dabei stellen wir unseren speziell entwickelten und geschützten Code zur Verfügung, so dass der Kunde die Messdaten bei sich ins System mit eigener Logik und Schnittstelle integrieren kann“, erklärt Sander weiter. Außerdem ist kein zusätzliches Gateway erforderlich, was zu einer geringeren Systemkomplexität durch die softwareintegrierte Lagerspielüberwachung führt.

Kontakte

Alexandra Nolde

Liebherr-Components AG

Brown Boveri Straße 7
5400 Baden
Schweiz